Ehrenamtspreis für Rheinbach Hilfszentrum Pallottikirche für Flut- und Flüchtlingshilfe prämiert

Rheinbach · Das Hilfszentrum Pallottikirche ist ausgezeichnet worden: Warum die GVV Kommunalversicherung die ehrenamtliche Hilfe aus Rheinbach für Flutbetroffene und Geflüchtete für besonders gelungen hält.

 Weitergereicht: Bürgermeister Ludger Banken (M.) hatte den Ehrenamtspreis stellvertretend für die Verantwortlichen des Hilfszentrum Pallottikirche im Gürzenich entgegen genommen, jetzt übergab er ihn an die Ehrenamtlichen.

Weitergereicht: Bürgermeister Ludger Banken (M.) hatte den Ehrenamtspreis stellvertretend für die Verantwortlichen des Hilfszentrum Pallottikirche im Gürzenich entgegen genommen, jetzt übergab er ihn an die Ehrenamtlichen.

Foto: Saxler-Schmidt

Das Hilfszentrum Pallottikirche ist auf Vorschlag der Stadt Rheinbach für seine Flut-, Flüchtlings- und Katastrophenschutzhilfe mit dem Sonderpreis des Ehrenamtspreises der GVV Kommunalversicherung ausgezeichnet worden. Dotiert ist der Sonderpreis mit 2500 Euro. Die GVV würdigt damit die „gelungene Verknüpfung der Hilfsaktionen für die Flutopfer mit den zurzeit besonderen Zuspruch erfahrenden Flüchtlingshilfsaktionen“. Kurzfristig hätten die Helferinnen und Helfer nicht nur die frühere Pallottikirche in ein „Warenhaus“ umfunktioniert – in dem täglich rund 100 Menschen unter anderem mit Lebensmitteln und Kleidung, aber auch finanzieller Hilfe und vielem mehr versorgt worden seien – die Aktivitäten würden jetzt auch der Flüchtlingshilfe für die Ukraine dienen.

Urkunde und Ehrung hatte Bürgermeister Ludger Banken im Rahmen einer Feierstunde im Kölner Gürzenich stellvertretend entgegen genommen, weil sich zu diesem Zeitpunkt die Verantwortlichen des Hilfszentrums auf Einladung des Bundestagsabgeordneten Norbert Röttgen in Berlin befanden. Jetzt überreichte Bürgermeister Banken die Urkunde an die Aktiven des Hilfszentrums – nicht ohne zu erwähnen, dass das Preisgeld direkt auf das Konto des Hilfszentrums gebucht werde. Er erinnerte daran, dass nach der ersten „Chaosphase“ nach der Flut viele Hilfsangebote gekommen seien. Seinem Amtsvorgänger Stefan Raetz und dem früheren Fachbereichsleiter Peter Feuser sei es zu verdanken, dass sie die Kanalisierung dieser Hilfen übernommen hatten. „Daraus ist etwas ganz Tolles entstanden: das Hilfszentrum Pallottikirche“, lobte der Bürgermeister.

20 Personen engagieren sich heute noch

Die Helferinnen und Helfer, die sich damals spontan zusammengetan hatten, hätten einander bis dahin meist gar nicht gekannt, wie Raetz sagte: „Aber es waren alles Personen, die nicht einfach nur zusehen konnten nach der Flut. Jede und jeder hat seine Fähigkeiten eingebracht.“ Etwa 1000 Tonnen Hilfsgüter seien innerhalb dieses Jahres „bewegt“ worden. Durch gute Kontakte der verschiedenen Hilfszentren untereinander sei auch der Tausch von Spendengütern möglich gewesen, etwa als es im Hilfszentrum Pallottikirche nur eine einzige Dose Spargel, aber eine halbe Palette voll mit Sauce Hollandaise gab.

Inzwischen werden Spenden nur noch gezielt angenommen. Über das Jahr verteilt haben sich insgesamt etwa 50 Personen engagiert, so Raetz, ein etwa 20-köpfiges Kernteam setzt die Hilfe für die Flutbetroffenen und parallel für die Ukraine fort, die Alfred Eich koordiniert. Raetz dankte den Unterstützern des OBI-Baumarkts und vom Autohaus Warsinski für Transporter und den Eigentümern der Pallottikirche dafür, dass sie das Gebäude auf Vertrauensbasis kulant zur Verfügung stellen.

Ausgeschrieben worden ist der GVV Ehrenamtspreis 2022 unter dem Motto „Wir sitzen alle in einem Boot – Initiativen zur Bewältigung der Flutkatastrophe“. Aus 59 eingereichten Vorschlägen wurden beispielhafte ehrenamtliche Initiativen ausgewählt, die Menschen in von der Flutkatastrophe getroffenen Gebieten schnell und bürokratisch helfen. Neben dem Hilfszentrum Pallottikirche in Rheinbach werden die insgesamt 10.000 Euro Preisgeld aufgeteilt auf die drei weiteren Preisträger „Gittes Suppenküche“ in Niederzissen-Rodder, „Wir packen Schultüten“ in der Samtgemeinde Aue und die „Hochwasserhilfe Königshoven“ der dortigen Sebastianus-Schützenbruderschaft.

Vereinsgründung geplant

Perspektivisch, kündigte Pallotti-Koordinator Alfred Eich an, sei die Gründung eines eingetragenen Vereins ebenso geplant wie eine Reihe von Benefizveranstaltungen.

Am heutigen Samstag, 9. Juli, werden von 10 Uhr bis 12 Uhr in der Pallottikirche wieder Spenden entgegengenommen. Infos zu den benötigten Sachspenden und Spendenkonten gibt es hier auf Facebook.

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