Gesamtschulprojekt in Rheinbach Initiative kritisiert Gemeinderat

RHEINBACH · Den Vorwurf der Ratsfraktionen, die Eltern in der Diskussion um die Einrichtung einer Gesamtschule zu verunsichern ohne eine schlüssige Alternative anbieten zu können und damit unverantwortlich zu handeln, weist der Sprecher der Elterninitiative Schulvielfalt in Rheinbach, Christian Hillgruber, zurück.

"Die Angst vor einem erneuten Scheitern des Gesamtschulprojekts muss groß sein. Nur so lässt sich die Erklärung der Rheinbacher Ratsfraktionen verstehen, mit der der Eindruck erweckt werden soll, man stehe 'kurz vor dem Ziel', obwohl zum Zeitpunkt des regulären Ablaufs der Anmeldefrist am 14. Februar dieses Ziel offensichtlich verfehlt worden war", sagt Hillgruber.

Die bisherigen Anmeldezahlen würden aber nicht auf den Tisch gelegt, "sondern wohlweislich verschwiegen". Solange keine Zahlen genannt würden, sei das Ganze aber nur "ein propagandistischer Bluff", von dem sich niemand täuschen lassen solle. Vor zwei Jahren sei in Alfter ein Zwischenergebnis von knapp 90 Anmeldungen verkündet worden. In der letzten Woche seien aber keine weiteren hinzugekommen. Im Gegenteil, es habe sogar wieder Abmeldungen gegeben.

Die Behauptung, die Initiative habe keine Alternative anzubieten, sei falsch. Alternativlösungen wie das "Rheinbacher Modell" oder die von der Hauptschule befürwortete Sekundarschule lägen längst auf dem Tisch. Sie würden von den politisch Verantwortlichen in Rheinbach nur nicht aufgegriffen.

Hillgruber weiter: "Schon jetzt steht fest, dass die geplante Gesamtschule in Rheinbach keine hinreichende Unterstützung unter den Rheinbacher Eltern findet. Offenbar sind die von uns vorgetragenen Argumente aus Sicht vieler Eltern eben doch schlüssig.

Statt daraus die notwendige schulpolitische Konsequenz zu ziehen und einen alternativen Lösungsweg einzuschlagen, will der Rat aber mit dem Kopf durch die Wand und den Rheinbacher Eltern eine bestimmte Schulform gegen ihren Willen aufzwingen." Der gegen die Elterninitiative erhobene Vorwurf der Unverantwortlichkeit falle damit auf seine Urheber, die Ratsfraktionen, zurück.

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