Wildbestand im Rheinbacher Stadtwald Jagd auf Schwarzkittel und Rehe

RHEINBACH · Der Wildbestand im Rheinbacher Stadtwald mit einer Drückjagd reguliert. Die Jagdgesellschaft hat sich nun zu dem Zeremoniell der jagdlichen Traditionen zum Abschluss der Jagd versammelt.

 Jagdhornbläser blasen zum traditionellen Ende der Drückjagd im Rheinbacher Forst.

Jagdhornbläser blasen zum traditionellen Ende der Drückjagd im Rheinbacher Forst.

Foto: Axel Vogel

Jagdhörner erklangen im Rheinbacher Stadtwald. Mit den Signalen "Sau tot" und "Reh tot" erwiesen die Jäger der Jagdtradition entsprechend den drei Sauen und vier Rehen, die bei der Drückjagd im Südteil des Stadtwalds erlegt worden waren, die letzte Ehre.

Die Jagdgesellschaft mit 25 Jägern, 17 Treibern und einer Hundemeute von 13 Hunden aus Olpe hatte sich mit einigen geladenen Gästen auf einer Lichtung nahe der Waldkapelle zu dem Zeremoniell der jagdlichen Traditionen zum Abschluss der Drückjagd versammelt.

Zu diesen Traditionen gehört es unter anderem auch, die erlegten Tiere - die Strecke - auf Nadelhölzer zu betten, umrahmt von Fackeln, und den jeweiligen Schützen so genannte Brüche zu überreichen, die sie sich an die Hüte stecken. Bei Brüchen handelt es sich um Zweige von Hölzern wie Tanne und Eiche. Während als Treibjagd die Jagd auf dem offenen Feld bezeichnet wird, ist Drückjagd der Begriff für die Jagd im Wald, bei der das Wild langsam "hoch gemacht" wird.

Bestand des Reh- und Schwarzwildes soll angepasst werden

Ziel der Drückjagd ist es, den Bestand des Reh- und Schwarzwildes den Gegebenheiten des stadtnahen Reviers anzupassen, um einen gesunden Wildbestand zu erhalten und Wildschäden zu vermeiden, wie die Jagdpächter Gerd Esser, Guido Kasler, Peter Willers und Markus Müller erläuterten. "Insbesondere das heimische Rehwild verbeißt bei einer Überpopulation die Jungpflanzen vieler auch seltener Baumarten und beeinträchtigt damit die von der Stadt praktizierte naturnahe Waldbewirtschaftung. Mit einem den örtlichen Vegetationsverhältnissen angepassten Rehwildbestand wird diese Gefährdung der Vegetation erheblich reduziert", so die Pächter.

Explosiv zunehmend sei auch die Zahl von Schwarzwild, deshalb gelte es, den Bestand auf eine dem Revier angemessene Größe zu bringen. "Dadurch werden Schäden an land- und forstwirtschaftlichen Flächen sowie der Ausbruch von Krankheiten wie zum Beispiel der europäischen Schweinepest und vor allem eine Gefährdung der Waldbesucher vermieden", so die Jagdpächter.

Auf Sicherheit wird großen Wert gelegt

Bürgermeister Stefan Raetz dankte den Pächtern für ihre Arbeit im Interesse aller Nutzer des Waldes. Auf die Sicherheit aller hatten die Pächter auch beim Jagdtag großen Wert gelegt. So wurden Waldwege gesperrt und Warnhinweis-Schilder aufgestellt, ebenso wie auf der L 462 bei gleichzeitig seitens der Stadt angeordneter Geschwindigkeitsreduzierung.

Rund ein halbes Jahr Vorbereitung sei für den Jagdtag notwendig gewesen, so die Pächter. Mit dem Ergebnis waren nicht nur sie zufrieden, sondern auch der Gastronom, an den das mineralstoffreiche und fettarme Wildbret verkauft worden war.

Das Nachsehen hatten allerdings drei Hunde aus der Meute: Sie waren von Keilern verletzt worden und mussten tierärztlich versorgt werden.

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