Joachim Rasch seit Jahresbeginn im Amt Rheinbach hat einen neuen Wirtschaftsförderer
Rheinbach · Joachim Rasch ist seit Jahresbeginn neuer Wirtschaftsförderer in Rheinbach. Er sagt: „Wirtschaftsförderer sind notorisch optimistisch. Bedenkenträger wären da an der falschen Stelle.“
Seit dem Beginn des neuen Jahres ist Joachim Rasch neuer Wirtschaftsförderer der Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft der Stadt Rheinbach GmbH (WFEG). Damit gehören zu seinen Aufgaben das gesamte Gewerbeflächen-Management, die Bestandsbetreuung der ansässigen Unternehmen, die Gründungsberatung und die Unterstützung des stationären Einzelhandels.
Am Anfang hat er gleich eine Mammutaufgabe: Das markante, etwa 25 Jahre alte Gebäude des Gründer- und Technologiezentrums (GTZ), das die WFEG betreibt, ist massiv von der Flutkatastrophe betroffen. Da komme ihm dann gleich eine unerlässliche Eigenschaft zugute, die einen Wirtschaftsförderer auszeichnen müsse, wie er sagt: „Wirtschaftsförderer sind notorisch optimistisch, Bedenkenträger wären da an der falschen Stelle.“
Workshop geplant
Großflächige Gebäudebereiche des GTZ sind im Erdgeschoss entkernt und auf den Rohbau zurückgeführt, die Unternehmen entweder in den oberen Etagen zusammengerückt oder im Homeoffice. Die Schäden werden vorsichtig mit „Minimum drei Millionen Euro“ geschätzt.
„Wir begreifen die aktuelle Situation aber als Chance und wollen das GTZ und die WFEG wieder zukunftsfähig machen“, erklärt Rasch. Deshalb werde es im Januar einen Workshop mit externem Sachverstand geben. Denkbar wäre etwa die Verlagerung des Schwerpunktes mehr in Richtung Labore, denn die würden vermehrt benötigt. In dem Zusammenhang verweist Rasch auch auf die Nähe der Hochschule. Denkbar wären auch verstärkt sogenannte Co-Working-Spaces. „Wir müssen schauen, in welche Richtung es gehen kann. Und am Ende müssen wir auch sehen, wie es finanziert werden kann. Das ist im Moment vorrangig.“
Fokus auf Übergang zwischen Schule und Beruf
Auf dem Kalender stehen darüber hinaus aber auch Besuche gemeinsam mit Bürgermeister Ludger Banken bei den Unternehmen, Einzelhändlern und Gewerbetreibenden. Und auch den Bereich des Übergangs zwischen Schule und Beruf möchte er in Rheinbach intensivieren.
Berufliche Expertise bringt Rasch unter anderem mit als Projektmanager der WFMG Wirtschaftsförderung Mönchengladbach GmbH, der WTM Wirtschaft, Tourismus & Marketing der Stadt Kleve und zeitgleich als Geschäftsführer bei der TZK Technologiezentrum Kleve GmbH sowie aus der Vorstandsarbeit im Verband der Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaften des Landes NRW.
Rheinbach ist bekanntes Terrain
Für den promovierten Diplom-Geografen ist Rheinbach bekanntes Terrain. Denn in der Voreifelstadt ist er aufgewachsen und fest verwurzelt in seiner Familie und den Ehemaligen des Vinzenz-Pallotti-Kollegs. Insofern bejaht er mit einem freudigen Lächeln die Frage, ob er denn „nach fast 30 Lehr- und Wanderjahren“ zurückkehre in seine Heimatstadt: „Ja, das könnte man tatsächlich so sagen. Für mich ist das jetzt tatsächlich so wie nach Hause zu kommen.“
Nach dem Tod seiner Ehefrau im Jahr 2018 habe er sich mit der Frage befasst, wo denn sein Netzwerk sei, und das sei eindeutig in Rheinbach. Sein 2007 geborener Sohn besuche zwar noch das Gymnasium in Neuss. Aber bei G8 stehe für ihn ohnehin im nächsten Jahr mit dem Wechsel in die zehnte Klasse die Auflösung des Klassenverbandes an, und da passe ein Wechsel vom Zeitpunkt her.
Schwierige Lage auf dem Immobilienmarkt
Auch GTZ und WFEG hat Rasch schon 1994 als Praktikant kennengelernt. Die Entwicklung seiner Heimatstadt Rheinbach habe er stets beobachtet, sagt er, insbesondere den Umbruch mit dem Regierungsumzug von Bonn nach Berlin habe Rheinbach gut hinbekommen. „Ich habe die Gewerbeentwicklung und die Stadtplanung Rheinbachs stets als gelungen empfunden“, sagt der neue Wirtschaftsförderer.
Eine Wohnung oder ein Haus hat er in Rheinbach angesichts der schwierigen Lage auf dem Immobilienmarkt noch nicht gefunden. Deshalb pendele er auch im Moment noch zwischen Neuss und Rheinbach. Aber eine leise Hoffnung habe er: „Ich hoffe auf eine Chance auf dem Pallotti-Areal. Das würde mich freuen: Auf der Terrasse zu sitzen auf dem Gelände, wo ich zur Schule gegangen bin.“
Bürgermeister froh über Verstärkung
Stefan Raetz, WFEG-Geschäftsführer, freut sich, dass Rasch als Rheinbachs neuer Wirtschaftsförderer „seine vielfältigen Kenntnisse und Erfahrungen und sein Netzwerk für Rheinbach einsetzen möchte“.
Auch Rheinbachs Bürgermeister und Vorsitzender des WFEG-Aufsichtsrates, Ludger Banken, ist froh über die erfahrene personelle Verstärkung: „Herr Rasch wird die erfolgreiche Weiterentwicklung des Wirtschaftsstandortes Rheinbach fortführen und neue Impulse setzen.“