Klassik-Konzert Judith Stapf aus Rheinbach spielt im Beethovenhaus

Bonn/Rheinbach · Die aus Rheinbach stammende Geigerin Judith Stapf gastiert mit einem preisgekrönten Klaviertrio in Bonn. Wie sie sich vorbereitet, berichtete sie jetzt.

Judith Stapf aus Rheinbach spielt im Beethovenhaus
Foto: Michael Bollen

Sie ist inzwischen längst über die Grenzen ihrer Heimat hinaus bekannt, die aus Rheinbach stammende Geigerin Judith Stapf. Mit ihrem Trio Orelon feierte sie gerade in den vergangenen Jahren große Erfolge – und ist doch zum großen Glück in ihrer Heimat immer wieder zu hören. „Dass wir uns als Klaviertrio 2018 in dieser Konstellation gefunden haben, war ein großes Glück und ein überaus schöner Zufall“, so Stapf im Gespräch mit dem GA. Nach ihrem Studium am Pre-College Cologne und schließlich dem Bachelor-Abschluss an der HfMT Köln führte ihr Weg sie nach Berlin, an die Barenboim-Said-Akademie. Dort brachte ein Freund sie mit dem Pianisten Marco Sanna zusammen – zwei Mitglieder des Trio Orelon hatten sich schon mal gefunden.

„Marco und ich haben dann immer wieder auch überlegt und darüber gesprochen, was wir uns für die Zukunft wünschen und vorstellen und waren uns schnell einig, dass wir gerne ein festes Klaviertrio hätten.“ Sanna dachte schnell an den Cellisten Arnau Rovira i Bascompte, mit dem ebenfalls die Chemie auf Anhieb stimmte.

Während der Pandemie intensiv geprobt

Die Einschränkungen der Corona-Pandemie hat das damals gerade frisch gegründete Ensemble genutzt, um zu reifen, hat sich auf Wettbewerbe vorbereitet und intensiv zusammen geprobt, wann immer dies möglich war. Als Projekt zum Beethovenjahr entstand die Reihe „Beethovens Töchter“, in der sich die Musiker der Musik von Komponistinnen, vorrangig der Romantik, widmen.

„Uns ist es bei dem Repertoire wichtig, ganz klar zu sagen, dass es natürlich zwei Ebenen gibt: Wir suchen die Musik vor allem nach dem Niveau aus und danach, ob sie uns so gefällt, dass wir gerne viel Zeit mit ihr verbringen wollen. Die zweite Ebene ist die gesellschaftliche, für die wir uns natürlich auch einsetzen wollen. Aber primär ist es für uns einfach schöne Musik, die unserer Meinung nach im Konzertsaal stärker vertreten sein sollte.“

Im Konzert am Samstag, 21. Januar, im Kammermusiksaal des Beethovenhauses sind neben einem Klaviertrio Beethovens ebenfalls wieder „Beethovens Töchter“ zu hören: Louise Farrenc und die unbekannte slowenische Komponistin Dora Pejacevic (1885-1923). Und wie empfindet die junge Geigerin es heute mit der Gleichberechtigung in der Klassikszene: „Ich glaube, der Idealfall wäre, wenn wir über Gleichberechtigung nicht mehr diskutieren müssten.“

Das Konzert im Bonner Beethovenhaus, Bonngasse 22-24, findet am Samstag, 21. Januar, statt. Beginn ist um 19 Uhr. Karten kosten 19 Euro, Schüler und Auszubildende zahlen einen Euro. Reservierungen sind per E-Mail an info@LudwigvanB.de möglich.

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