Textprobe in der Buchhandlung Jugend stellt in Rheinbach eigene Texte vor

RHEINBACH · Bei der Textprobe Junior in Rheinbach lesen Kinder und Jugendliche ihre Werke vor. Die jungen Talente schreiben sogar auf Französisch.

 Beeindruckende Texte liefern die Teilnehmer der von Gerd Engel (links) moderierten Textprobe Junior in der Buchhandlung Kayser.

Beeindruckende Texte liefern die Teilnehmer der von Gerd Engel (links) moderierten Textprobe Junior in der Buchhandlung Kayser.

Foto: Axel Vogel

Es erfordert Mut, einen selbst geschriebenen Text öffentlich zu präsentieren. Noch mehr, wenn er in einer Fremdsprache verfasst ist. Aber bei der dritten Textprobe Junior haben sich erneut einige Kinder und Jugendliche dieser Herausforderung gestellt. Insgesamt zehn Vorträge hatte Moderator Gerd Engel auf seiner Liste.

„Wir sind Applausbeschaffer“, beschrieb Engel, zweiter Vorsitzender von Rheinbach liest, das Konzept der von Rheinbach liest, der Öffentlichen Bücherei Sankt Martin und der Buchhandlung Kayser ausgerichteten Veranstaltung. Die Textprobe soll motivieren, das Schreiben weiterzuführen. Die Atmosphäre in der Buchhandlung zwischen den Fächern für Kinder- und Jugendliteratur war passend dazu heiter und aufgelockert. Man plauderte nach den Beiträgen unter Freunden über die literarische Arbeit. Wobei die Ersten natürlich etwas aufgeregter waren, schließlich lasen sie auf Französisch. Dass es einige Beiträge in dieser Sprache gab, lag an Stefanie Ewald, Lehrerin für Deutsch und Französisch am Städtischen Gymnasium und Mitglied bei Rheinbach liest. Sie hatte ihren Siebtklässlern Lust auf die Auftritte gemacht.

Themen und Darbietungsformen waren dazu frei gewählt. Das reichte vom „Elfchen“ von Nick Schmanke, einem kurzes Gedicht mit genau elf Wörtern, über kurze Dialoge bis hin zum Spiel mit der französischen Aussprache. Manche spielten ihre Texte mit kleinen Gesten, andere nahmen Anregungen für weitere Schritte mit. So musste Engel bei einem Freundschaftsgedicht gleich an ein Lied denken und schlug allen Interessierten den passenden Workshop vor, den Rheinbach liest noch in dieser Woche veranstaltet.

Im Umgang mit der Sprache waren die Akteure aber auch so sehr geschickt. Die Siebtklässlerin Anna Dietrich hatte beispielsweise einen Reim gefunden, indem sie ein Wort über ein Zeilenende ihres Gedichtes laufen ließ. „Ganz großes Kino“, lobte Engel. Selbst die mit gerade sieben Jahren jüngste Teilnehmerin Anna Ewald trug ihr Märchen vom „Regenbogenschwan“ selbstsicher vor. Ihr Bruder Fabian war nach ihr dran mit einer mystische Erzählung von einer fliegenden Orgel. „Ich kann mir vorstellen, dass ich später mal ein Buch schreiben möchte“, sagte er später.

Ein Vorbild wäre da Meike Kleefuß, die erst in die sechste Klasse geht, aber bereits mehrere Bücher im Selbstverlag veröffentlicht hat. Aktuell arbeitet sie mit ihrer Freundin Johanna Korn an einem neuen Roman, dessen Prolog sie vorlasen. Das Konzept der Textprobe als Motivation funktioniert also. Das bewies auch Kiara Köhler. Nach ihrem Auftritt beim letzten Mal hatte sie ihre Geschichte über eine „Vampir-WG“ fortgesetzt und einen weiteren Auszug mitgebracht. Nicht nur Engel bewunderte dabei ihren „coolen Ton“. Und die Achtklässlerin versicherte, dass sie noch reichlich Material habe – vielleicht für die nächste Textprobe.

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