Rheinbach Kinder sollen über Gestaltung der Spielplätze mitentscheiden

Rheinbach-Irlenbusch · In Rheinbach entscheidet der Jugendhilfeausschuss darüber, ob Kinder mitreden sollen, wenn es um neue Spielplätze geht. Doch was macht einen guten Spielplatz aus?

 Maria Dörrscheidt auf dem Spielplatz in Irlenbusch.

Maria Dörrscheidt auf dem Spielplatz in Irlenbusch.

Foto: Axel Vogel

Jede Menge Sand zum Buddeln, eine Rutsche, eine Schaukel, ein Wippepferdchen und sogar ein Karussell: Das alles bietet der Spielplatz im Rheinbacher Ortsteil Irlenbusch. Dazu gibt es einen großen Bolzplatz und für die Eltern Sitzgelegenheiten mit grandioser Aussicht. Aber sind diese Dinge auch das, was Kinder von einem Spielplatz erwarten? Deren Wünsche sollen in Zukunft in Rheinbach bei der Gestaltung von Spielplätzen mehr Gehör finden. Über einen entsprechenden Antrag entscheidet der Jugendhilfeausschuss an diesem Donnerstag, auf Initiative der Grünen.

Der Irlenbuscher Spielplatz sei schon mal nicht schlecht, sagt Maria Dörrscheidt. Sie ist als Vorsitzende der Kinder- und Jugendinitiative (KJI) Merzbach als Sachkundige Bürgerin im Ausschuss vertreten und als Mutter von vier Kindern im Alter von sechs bis elf Jahren regelmäßig auf Spielplätzen unterwegs. Was auffällt: Der Rasen am Bolzplatz ist gemäht, der Mülleimer ordentlich. „Die Spielplätze in allen Dörfern sind gut gepflegt“, ist Dörrscheidts Erfahrung.

Entscheidend für die Attraktivität ist die Ausstattung der Plätze. Ein Karussell sei schon etwas ungewöhnlicher, ansonsten sei der Irlenbuscher Platz durchschnittlich, so die vierfache Mutter. Etwas viel Kunststoff, findet Dörrscheidt allerdings. Holz fände sie besser. Dafür lobt sie den Aufgang zur Rutsche. Statt einer Leiter gibt es Fußstützen auf der Schräge. „Das schaffen auch kleinere Kinder.“ Wobei zumindest ihre Kinder Rutschbahnen auch gerne hinauflaufen.

Nestschaukeln und Wasseranlagen sind für jedes Alter attraktiv

Möglichkeiten zur Gestaltung von Spielplätzen gibt es viele. Etwa fest installierte Bagger, auf denen Kinder Platz nehmen können, oder sogar eine Seilbahn. Auf dem Merzbacher Spielplatz gebe es einen Flaschenzug, um Sand zu transportieren, sagt Dörrscheidt.

Wünschenswert ist aus ihrer Sicht für alle Spielplätze, auf denen es technisch möglich ist, eine Wasseranlage. Denn sie hat festgestellt, dass beim Matschen und Bauen Kinder schnell mit anderen Kindern zusammenkommen.

Ähnlich praktisch: eine Nestschaukel. „Da können viele mitmachen“, so Dörrscheidt. Und diese Schaukeln eignen sich für jedes Alter. Schon Allerkleinste können darin sanft bewegt werden. Ältere schaukeln wild – mit der Möglichkeit, sich sicher festzuhalten.

Eltern wünschen sichere Spielplätze und Schatten

Sicherheit ist ein wichtiger Punkt für Eltern, vor allem bei Plätzen nahe stark befahrener Straßen. Außerdem ganz oben auf der Wunschliste: Schatten. „Das ist ein Thema in Irlenbusch“, weiß Dörrscheidt. Denn auf dem Platz kann es im Sommer unangenehm werden. Von der KJI sei sogar schon die Anschaffung eines Sonnensegels angedacht worden, so die Expertin. Allerdings es wie in Fällen eine Geldfrage. Davon hänge auch die Umsetzung von Anwohner- und Kinderwünschen ab. Wenn sich diese mehr einbringen können, sei das ein guter Einstieg.

Die Ausstattung eines Spielplatzes ist das eine, die Nutzung das andere. Dörrscheidt war überrascht, als sie 2016 nach Merzbach kam: „Hier sind die Spielplätze oft leer.“ Vielleicht erhöhte ein Mitspracherecht auch die Nutzung der Plätze. Aus dem Wunsch nach einem Spielplatz im Ort kann auf jeden Fall viel werden. Auch die KJI begann einst als Initiative für den Bau eines Merzbacher Spielplatzes.

Die Sitzung des Jugendhilfeausschusses findet Donnerstag, 4. November, in der Mensa der Gesamtschule Rheinbach, Villeneuver Straße, statt. Beginn ist um 18 Uhr.

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