Hochschulen Bonn-Rhein-Sieg und Alanus Kinderuni stößt auf großes Interesse
RHEINBACH · Die Kinderuni der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg und der Alanus stößt auf großes Interesse
Über eine solche Wissbegierde seiner Schüler würde sich so mancher Lehrer sicher freuen: Voller Neugier und Eifer machten sich die 27 Mädchen und Jungen der Kinderuni am Hochschulcampus Rheinbach auf "Spuren(elemente)suche beim Kochen". Sie versuchten herauszufinden, warum Salz nicht nur gut für den Geschmack ist.
Äpfel und Bananen lagen auf den Tischen sowie verschiedene Packungen Salz. Und einiges an Laborgerätschaften wie Gläser, Pipetten, Waagen und Plastikbehälter mit destilliertem Wasser. Ausgerüstet mit Einmalhandschuhen, konnten es die Acht- bis Zwölfjährigen kaum erwarten, bis Michaela Schmitz, Privatdozentin für Analytische Chemie, ihnen erklärt hatte, was sie damit machen sollten.
Malte (11) aus Lechenich, Gideon (10) aus Dransdorf und Justus (8) aus Troisdorf machten sich gemeinsam an die praktische Umsetzung und erklärten das Verfahren: Je fünf Gramm vom Jodsalz und vom "normalen" Salz abwiegen, 25 Milliliter destilliertes Wasser dazugeben und das Ganze umrühren. Dann mit der Pipette 30 Tropfen verdünnte Schwefelsäure hinzufügen.
"Vorsichtig natürlich", wie sie unterstrichen. Dann noch mal 30 Tropfen Kaliumiodid-Lösung - und die Flüssigkeit in dem Glasbehälter wurde gelb. Dann noch mal 30 Tropfen Stärkelösung hinzu. "Und dann wurde das Gelbe weniger, und es wurde schwarz", haben die Jungen beobachtet. Oder zumindest ganz dunkel-blau.
Auf spielerische Weise werden Lernansätze vermittelt
"Wir suchen Jod im Speisesalz", erklärte Dozentin Schmitz. In den Äpfeln und Bananen galt es dann Stärke zu suchen. In der Jod-Stärke-Reaktion hieß das: Je mehr Stärke abgebaut ist, umso reifer ist der Apfel oder je blauer das Testergebnis, desto reifer der Apfel; je heller, desto unreifer.
Unter dem Motto "Auf Spurensuche..." führen die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg und die Alanus Hochschule im Schuljahr 2014/15 das Pilotprojekt Kinderuni im Rhein-Sieg-Kreis durch. Dabei werden Schülern der dritten bis sechsten Klassen unabhängig von der Schulform auf spielerische und kindgerechte Weise Lernansätze zu aktuellen Themen vermittelt. Das Projekt stößt auf große Resonanz.
Das Interesse sei so groß, dass aufgrund der begrenzten Kapazitäten im Labor etwa der doppelten Zahl an Kindern habe abgesagt werden müssen, sagte Michael Flacke, Leiter Kommunikation, Presse und Marketing der Hochschule. Wichtig sei bei dem Projekt, die Kinder mit der Hochschule vertraut zu machen und ihnen Hochschule nahe zu bringen in einer für sie spielerisch-adäquaten Form.
Besonders erfreulich sei auch der hohe Anteil der Mädchen mit fast der Hälfte der Teilnehmer. Und eine ganze Reihe der Kinder-Studierenden sei schon "auf Diplom-Kurs", wie Flacke festgestellt hatte. Denn wenn sie an mindestens vier Veranstaltungen teilgenommen haben, wird ihnen die erfolgreiche Teilnahme am Projekt "Auf Spurensuche" mit dem "Diplom Kinderuni 2014/15" bescheinigt.
