So gesehen zu seltenem Fund in Rheinbach Kleiner Onkel in Kurtenberg

Meinung | Rheinbach · Manchmal kommen urplötzlich Kindheitserinnerungen auf. Der gepunktete Schimmel von Pipi Langstrumpf hat sich offenbar verlaufen.

Es gibt diese Momente, da ist man schlagartig wieder ein Kind. Mir ging es so jüngst, als ich in den Höhenorten Rheinbachs unterwegs war. Ortschaften wie Todenfeld oder Queckenberg wissen mich mit einer Gemeinsamkeit zu begeistern – dem freien Panoramablick auf das, was gemeinhin die Köln-Bonner Bucht genannt wird. Der Kölner Dom ist für den Betrachter von dort oben ebenso schier zum Greifen nah wie die Silhouette Bonns oder die sagenumwobenen Erhebungen des Siebengebirges. Wer sich jedoch vom Panoramablick lösen kann, für den halten die Höhenorte so manche ungeahnte Überraschung bereit. So traute ich meinen Augen kaum, als ich auf einer Weide bei Rheinbach-Kurtenberg und somit kurz vor der Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz das Pferd von Pippi Langstrumpf entdeckte: den Schimmel namens Kleiner Onkel.

Seelenruhig genoss er das grüne Gras und grüßte gelangweilt mit einem zustimmenden Schnauber, als ich ihn fragte, ob ich ihn fotografieren dürfte. Schließlich, so berichtete ich ihm, gehören die von Astrid Lindgren ersonnenen Geschichten um seine Besitzerin und ihn zu den schönsten Kinderbüchern, an die man sich auch noch als Erwachsener – und erst erst wieder als Papi – gerne erinnere. So ließ ich ihn rasch wieder genüsslich grasen. Denn schließlich weiß der Kleine Onkel die Ruhe der Rheinbacher Höhenorte zu schätzen.

Was mich im Nachhinein tierisch ärgert, ist die Tatsache, dass ich zwar Pippi Langstrumpfs berühmten Vierbeiner entdeckt habe, jedoch nicht seine heldenhafte Besitzerin selbst. Ich bin mir nämlich sehr sicher, dass ihre Villa Kunterbunt auch irgendwo bei Kurtenberg zu finden sein muss.

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