BAP-Tribute-Band MAM im Himmeroder Hof Kölschrocker rockten in Rheinbach

RHEINBACH · So voll war es noch nie im Himmeroder Hof, jubelte Mitveranstalter Erich Marschall am Freitagabend beim Auftritt der BAP-Tribute-Band MAM in Rheinbach. Auf den 170 Quadratmetern Fläche war kein Plätzchen mehr frei, und als die Kölschrocker loslegten, begann die Masse sofort zu wippen und zu wogen.

 MAM rockt das Publikum im Himmeroder Hof.

MAM rockt das Publikum im Himmeroder Hof.

Foto: Wolfgang Henry

Publikum und Musiker bewegten sich vom ersten Song an ("Denn mir sinn widder wer") fühl- und sichtbar auf derselben Wellenlänge. Viele kannten die Texte auswendig und sangen jeden Vers inbrünstig mit. Frontmann Klaus Drotbohm konnte etwa beim "Wellenreiter" den Gesang fast ganz dem Publikum überlassen. "Wir heißen MAM, weil wir BAP spielen", rief Drotbohm ins Publikum.

Dass die Band vor sechs Jahren das weibliche Pendant zum Bap (Papa) als Namen wählte, hat nach den Worten von Drotbohm weder einen feministischen noch einen tiefenpsychologischen Grund. Man hätte sich auch nach einem BAP-Song einfach "Anna" nennen können, aber MAM habe halt den größeren Wiedererkennungswert.

Und das ist es auch, worauf das Publikum abfährt: Die immer gleichen Lieder aus der Frühzeit der Kölner Band um Wolfgang Niedecken, von MAM solide durchgerockt und mit jubelnden und kreischend-verzerrten Gitarrensoli von Oliver Küster gewürzt.

Niedecken sagte einmal: "Es ist schon lustig, seine eigene Stimme bei jemand anders zu hören", und auch der Ex-BAP-Gitarrist Klaus "Major" Heuser hat MAM seinen Segen gegeben.

Für das Publikum scheint es fast egal, wer denn nun genau die Lieblingshits interpretiert. Die Songs werden mehr gefeiert als angehört. Wegen ihres Mundartkolorits und ihrer emotionalen Nähe verströmen sie Heimatgefühl im besten Sinne. Das reicht (mindestens) für zwei Bands.

Drotbohm wirkt nicht ganz so melancholisch wie Niedecken und manche der langsamen Songs ("Vun mir uss Kitsch") hören sich bei MAM nicht ganz so bedeutungsschwer an wie beim Original. Aber auch das macht MAM aus: Sie sind keine Abziehbilder, sondern versprühen ihre eigene Spielfreude. Das kommt mal schroff und mal zuckrig rüber - it's only Rock'n'Roll.

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