Tomberger Kunstraum Komiker Mark Britton präsentiert sein Programm "Forever Jungs"

RHEINBACH-WORMERSDORF · Der Tomberger Kunstraum ist kein gewöhnlicher Ort für Kabarett. Seit Februar präsentieren Rebecca und Michael Althausen in ihrem Wohnhaus auf der Tomberger Straße ein Mal im Monat Musiker, Autoren oder Kabarettisten einem kleinen Publikumskreis.

 Scheut nicht davor zurück, sich auch einmal selbst auf die eigene Schippe zu nehmen: Der Komiker Mark Britton.

Scheut nicht davor zurück, sich auch einmal selbst auf die eigene Schippe zu nehmen: Der Komiker Mark Britton.

Foto: Wolfgang Henry

Am Samstagabend stand der britisch-deutsche Komiker Mark Britton mit der Vorpremiere seines neuen Programms "Forever Jungs" auf der Bühne im Wohnzimmer des Ehepaars Althausen.

Im Ruhestand haben sich die beiden Künstler den Traum ihres eigenen Kunsthauses verwirklicht. "Kunst ist unser Leben", schwärmt Michael Althausen. Zahlreiche Gemälde und grafische Werke zieren die Wände des ebenfalls als Atelier genutzten Raums. An den Seiten sind Skulpturen aus Holz und Stein aufgereiht.

Die Bühne ist ein kleines Podest. Unmittelbar davor bieten Sofa und Sessel Sitzplätze für die erste Reihe. Dahinter füllen Stuhlreihen den Raum, Flur und Küche dienen als Foyer. Die Veranstaltungen im Tomberger Kunstraum werden meistens gut angenommen. Mit 39 Besuchern ist der Raum am Samstagabend bis auf den letzten Platz gefüllt. Dabei geht das gesamte Eintrittsgeld an den Künstler. "Für uns ist das ein Hobby. Daran verdienen wir nichts", erklären die Gastgeber.

Durch seine jahrzehntelange Tätigkeit als Theaterschauspieler hat Michael Althausen Kontakt zu vielen Künstlern. Auch Mark Britton gehört dazu. Für den Kabarettisten, der ansonsten im Kölner Senftöpfchen oder im Bonner Pantheon auftritt, ist die familiäre Atmosphäre etwas ganz Besonderes. "Es ist wie eine Art Workshop mit Publikum", beschreibt er die Nähe und die Interaktion mit seinen Gästen. Grade erst hat der seit zwanzig Jahren in Deutschland lebende Brite sein neues Programm fertig geschrieben. Bis zu einer fertigen Show liege jedoch noch viel Feinabstimmung vor ihm. Das Feedback der Zuschauer sei bei diesem Auftritt daher besonders wichtig.

Mit seiner unnachahmlichen britisch-deutschen Art schafft es Mark Britton von Beginn an, das Publikum mitzureißen. Und vielleicht ist es die Tatsache, dass es sich eben noch nicht um ein ausgereiftes Bühnenprogramm handelt, die die intime Atmosphäre unterstreicht und den Zuschauern gefällt. Außerdem schreckt der 55-Jährige nicht davor zurück, seine eigene Person auf die Schippe zu nehmen. Mit intensiver Gestik zieht er Vergleiche zwischen Mann und Frau, Deutschen und Engländern oder erzählt über seine Erfahrungen mit dem Älterwerden. Sich selbst sieht er dabei schon längst in die deutsche Kultur integriert, wenn er sich im Urlaub mal wieder dabei erwischt, seine Liege morgens mit einem Handtuch zu reservieren.

Der nächste Auftritt im Tomberger Kunstraum findet am Samstag, 13. September, 16 Uhr, statt. Dann wird die Autorin und Märchenerzählerin Irmgard Becker mit ihrem selbst geschriebenen Märchen "Mirandulei" zu Gast sein.

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