Irischer Gottesdienst in Gnadenkirche Konzert der Generationen begeistert Rheinbacher

Rheinbach · Der jüngste Sänger war zehn, der älteste 90: Bei der irischen Messe in der Rheinbacher Gnadenkirche sangen die „Young Voices“ und die „Kantorei für ältere Stimmen“ zusammen eine irische Messe.

 Geballte Stimmkraft: Zusammen hatten der Chor „Young Voices“ und die „Kantorei für ältere Stimmen“ fast hundert Sänger.

Geballte Stimmkraft: Zusammen hatten der Chor „Young Voices“ und die „Kantorei für ältere Stimmen“ fast hundert Sänger.

Foto: Matthias Kehrein

Umfangreicher könnte die Altersspanne kaum sein: Sängerinnen und Sänger im Alter von zehn bis knapp 90 Jahren kommen in der Rheinbacher Gnadenkirche zusammen, um gemeinsam zu musizieren. Was der Jugendchor „Young Voices“ und die „Kantorei für ältere Stimmen“ Rheinbach stimmgewaltig auf die Beine stellten, kann sich hören lassen.

Die Rheinbacher Kantorin Mascha Korn hatte die Idee, die rund 90 Stimmen für ein gemeinsames, generationsübergreifendes Konzert zusammenzubringen. Rund 250 Zuhörer in der voll besetzten Gnadenkirche von Rheinbach konnten sich davon überzeugen, dass diese Idee aufging. Im Jugendchor „Young Voices“ singen bis zu 54 junge Leute im Alter von zehn bis 23 Jahren, in der „Kantorei für ältere Stimmen“ sind es etwa 50 Erwachsene. Diesen Chor speziell für ältere Sänger gibt es in der evangelischen Kirchengemeinde seit 2013. Die „Kantorei für ältere Stimmen“ hat etwa ein Jahr für das Konzert geprobt.

Die Leitung der beiden herausragenden Chöre und des Konzertes oblag ebenfalls der Kantorin Mascha Korn. Die eingeladenen Solisten hatten Instrumente mitgebracht, die sonst nicht häufig in Kirchengebäuden zu hören sind: Ein besonders schönes Klangbild zauberten die irischen Flöten und der Dudelsack – die Mario Mikut alle gekonnt zu spielen wusste –, begleitet von Fanny Schaller an der Violine und David Witsch am Klavier.

Wie eine Reise nach Irland

Die irische Messe wurde von Liam Lawton für eine irische Gemeinde in Chicago komponiert und von Alexander Bayer aus dem Englischen ins Deutsche übertragen. Für das Konzert wurde sie um einige Lieder von Liam Lawton erweitert, sodass die Zusammenstellung „Die Saat geht auf“ entstand.

Es handelt sich um die gewohnten liturgischen Stücke einer Messe – Kyrie, Gloria (Ehre sei Gott), Sanctus (Heilig, heilig) und Agnus Dei (Lamm Gottes) – sowie freie Stücke, die sowohl für den gottesdienstlichen Gebrauch als auch für ein Konzert geeignet sind. Dank typisch irischer Klangfarben und Instrumente fühlten sich die Zuhörer auf die grüne Insel versetzt. Zwischen den Musikstücken gab es kurze Texte zur Reflexion.

„Für die Mitwirkenden war es ein besonders schönes Erlebnis, weil die Irische Messe vom Klangerlebnis durch den Einsatz des Dudelsacks und der irischen Flöten ganz anders klang als traditionelle Kirchenmusik“, berichtete Korn. „Jung und Alt haben – auch bei den Proben schon – sehr gut miteinander harmoniert“, sagte sie. Als Zugabe erklang „Hörst du den Vogelsang“. Das von Lorenz Mayerhofer nach einem Thema aus der Unvollendeten Sinfonie von Schubert komponierte Stück bildete den glanzvollen Abschluss eines bezaubernden Konzertabends.

Die nächste Ausgabe von „Musik in der Gnadenkirche“ findet am Sonntag, 29. April, 18 Uhr, statt. Die gemeindeeigene Kirchenband „Churchillers“ übernimmt die musikalische Gestaltung des Abends.

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