Aktionsplan in Rheinbach Lärmschutz soll kommen

RHEINBACH · Der Umwelt-, Planungs- und Verkehrsausschuss hat den Lärmaktionsplan der Stadt Rheinbach einstimmig als Empfehlung an den Rat beschlossen. Das Wichtigste für Wormersdorf: Die Grundsatzentscheidung für den Bau einer Lärmschutzwand an der A61 in Höhe der Ortschaft ist gefallen.

Das hat der zuständige Landesbetrieb Straßenbau, Regionalniederlassung Ville-Eifel, mit Schreiben vom 13. Januar mitgeteilt. Mit dem Baubeginn ist aber frühestens Ende 2015 zu rechnen, heißt es darin.

Wie dieser Lärmschutz genau aussehen soll, muss nun ermittelt und definiert werden. Sobald der entsprechende Vorentwurf abgeschlossen ist, will der Landesbetrieb wieder Kontakt zur Stadt aufnehmen, um dann gemeinsam das "Wie" des Baus der Lärmschutzwand der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Zunächst muss noch der Rat der Stadt Rheinbach in seiner Sitzung am 17. Februar seine Zustimmung zum Lärmaktionsplan erteilen. Dann kann die Stadt bei der Bezirksregierung die Prüfung von Geschwindigkeitsbegrenzungen beantragen, um größtmöglichen Lärmschutz für das gesamte Stadtgebiet zu erreichen.

Als weitere Maßnahme zur Lärmminderung sei nicht nur auf der A61 in Fahrtrichtung Süden ein lärmgeminderter Fahrbahnbelag im Test, so Fachbereichsleiter Robin Denstorff. Auch innerhalb des Stadtgebietes verwende die Stadt bei allen neuen Straßenbauarbeiten lärmmindernden Belag.

Laut Analyse sind 2190 Menschen im Stadtgebiet in unterschiedlicher Weise vom Umgebungslärm durch die Hauptverkehrsstraßen betroffen. Durch die A61, die das Stadtgebiet auf einer Länge von 8,5 Kilometern durchquert, sind dies Teile von Niederdrees, Peppenhoven, Ramershoven, Wormersdorf, der Wohnplatz Klein-Altendorf und Teile der Kernstadt.

Die sogenannten Auslösewerte für eine Lärmaktionsplanung beschränken sich demnach aber auf den östlichen Ortsrand von Wormersdorf. Bezogen auf Lärmpegel der Landes- und Bundesstraßen werden die Auslösewerte auf folgenden Teilabschnitten erreicht: L158 Kernstadt in den Bereichen Vor dem Voigtstor und Koblenzer Straße bis zur Höhe des Kreisels Meckenheimer Straße; L113 Kernstadt in den Bereichen Martinstraße und Ölmühlenweg; B 266 Kernstadt Am Blümlingspfad und Dunantstraße; B266 Oberdrees, Bundesstraße.

Wormersdorfs Ortsvorsteher Günter Zavelberg (CDU) dankte ebenso wie die Wormersdorfer Ratsfrau Ute Krupp (SPD) dafür, dass "nach 30 Jahren die Ansätze da sind" für Lärmmaßnahmen für Wormersdorf. Dies sei vor allem der unermüdlichen Arbeit der Bürgerinitiative "Lärmschutz für Wormersdorf" zu verdanken und den immer wieder eingebrachten Anträgen der Mandatsträger.

Der Oberdreeser Ortsvorsteher Kurt Brozio (CDU) wies speziell auf Niederdrees hin, das nicht vergessen werden dürfe. Darüber hinaus sieht Brozio noch Probleme beim Autobahnzubringer K 61 in Oberdrees. Dort müsse unbedingt eine Zählung durchgeführt werden, denn der Verkehr habe sich in den vergangenen Jahren verstärkt, führte Brozio aus.

Bürgermeister Stefan Raetz kündigte eine Bürger-Informationsveranstaltung an, bei der Stadt und Experten über passiven Lärmschutz wie den Einbau entsprechender Fenster in Immobilien sowie die jeweiligen Fördermöglichkeiten sprechen sollen.

Mit der Lärmaktionsplanung sollen nach EU-Richtlinie Belästigungen und Gesundheitsgefährdungen durch Umgebungslärm verhindert oder gemindert werden sowie ruhige Gebiete als solche erhalten bleiben. Dafür werden Lärmbrennpunkte und jeweils geeignete Schutzmaßnahmen ermittelt und in sogenannten Lärmkartierungen benannt. In der jetzigen Stufe 2 soll ein Lärmaktionsplan für alle Hauptverkehrsstraßen mit einem Verkehrsaufkommen von mehr als drei Millionen Kraftfahrzeugen im Jahr aufgestellt werden.

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