Wahl in Meckenheim, Rheinbach und Swisttal Die Landtagswahl im Zeichen der Flutkatastrophe

Meckenheim/Rheinbach/Swisttal · Flutschäden und viele Briefwähler: An manchen Orten in Meckenheim, Rheinbach und Swisttal stand die Landtagswahl im Zeichen der Flutkatastrophe. Ein Besuch in Wahllokalen in der Voreifel.

 Warten auf die Wähler: (v. l.) Die Wahlhelfenden Regina Esser, Daniel Gattermann und Andreas Wischek in der alten Schule in Niederdrees.

Warten auf die Wähler: (v. l.) Die Wahlhelfenden Regina Esser, Daniel Gattermann und Andreas Wischek in der alten Schule in Niederdrees.

Foto: Saxler-Schmidt

Auch der Tag der Landtagswahl stand an so manchem Ort in der Voreifel im Zeichen der Hochwasserkatastrophe. Etwa in der Meckenheimer Innenstadt. Weil die Sanierungsarbeiten an der Evangelischen Grundschule Meckenheim nach den Schäden durch die Flutkatastrophe sowie am maroden Dach zurzeit noch andauern, hatte die Stadtverwaltung die Wahllokale für die Stimmbezirke 010, 020, 050 und 060 wie bereits bei der Bundestagswahl im vergangenen Jahr wieder in der Katholischen Grundschule Meckenheim eingerichtet.

Schon seit Wochen hatte sich abgezeichnet, dass viele Menschen in NRW per Brief wählen. Und so verwunderte es nicht, dass auch im Wahllokal in der Grundschule die Zahl der Männer und Frauen, die vor Ort ihre Stimmen abgegeben hatten, bis 14 Uhr „eher moderat“ gewesen sei, wie der Wahlvorsteher Christian von Mirbach meinte.

Für Wähler Peter Bollig kam die Briefwahl aber auch dieses Mal nicht infrage. „Ich habe noch nie Briefwahl gemacht. Ich mache immer einen kleinen Spaziergang und dabei wird gewählt“, sagte er. Die Kosten, die durch viele Briefwähler verursacht würden, könnten seiner Meinung nach eingespart werden.

Auch in Rheinbach mussten sich einige Wähler erneut beim Urnengang umorientieren. Weil der Altbau der Katholischen Grundschule St. Martin in der Bachstraße nach der Flut noch nicht saniert ist, waren die Wahllokale für die Stimmbezirke 040 und 050 in den Neubau verlegt worden.

„Das war schon bei der Bundestagswahl im letzten Jahr so“, sagte die stellvertretende Wahlvorsteherin Marion Brüchmann. „Aber es ist immer noch schwierig.“ Auch Wählerin Marlies Schumann musste den richtigen Raum erst einmal suchen. Eigentlich mache sie immer Briefwahl, dieses Mal habe sie es aber schlicht vergessen.

Im Rheinbacher Ortsteil Niederdrees waren bis zum Mittag bereits mehr als die Hälfte der insgesamt 370 Wahlberechtigten zur Wahl in die alte Schule gekommen, berichtete das Wahlhelferteam Regina Esser, Daniel Gattermann und Andreas Wischek. Der Ortsausschuss spendierte den Wahlhelfenden Kaffee und Kaltgetränke, aber auch selbst mitgebrachte Dosen mit Keksen und Süßigkeiten machten die Runde.

 In Miel bot das alternative Wahllokal im Zelt den Wahlhelferinnen Petra Priewe, Britta Simons und Katinka Güttes einen schönen Rundumblick.

In Miel bot das alternative Wahllokal im Zelt den Wahlhelferinnen Petra Priewe, Britta Simons und Katinka Güttes einen schönen Rundumblick.

Foto: Saxler-Schmidt

In Swisttal-Miel war das Wahllokal wie schon bei der Bundestagswahl wieder in einem Zelt auf dem Sport- und Spielgelände am Sportplatz eingerichtet. Der Grund auch dort: die Flut. Infolge der Hochwasserkatastrophe ist das Dorfhaus nicht mehr nutzbar. Petra Priewe, Britta Simons und Katinka Güttes hatten das „schöne Zelt mit Panoramablick“ dank einer bodentief transparenten Seite „für gut befunden“, wie die Wahlhelferinnen übereinstimmend sagten.

Doch auch dort machte sich der hohe Briefwahlanteil bemerkbar. Zwar waren die ersten Wähler schon gleich um 8 Uhr gekommen, allerdings sei die Wahlbeteiligung zumindest bis zum Mittag „nicht so hoch“ gewesen, heißt es von den ehrenamtlichen Kräften.

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