Verkehrsbelastung in Flerzheim Lastwagen und Raser ärgern die Bewohner

Flerzheim · Eine Umgehungsstraße für Flerzheim ist nicht in Sicht. Der Bürgermeister will aber Flächen für eine spätere Trasse offen halten. Die Bürger sind für eine Sperrung der Ortsdurchfahrt für Laster mit mehr als 7,5 Tonnen Gewicht.

Die Lastwagen auf den Durchgangsstraßen und zu schnell fahrende Autos vor der Kindertagesstätte St. Ursula ärgern Flerzheimer Bürger am meisten. Das wurde jetzt bei einer gut besuchten Bürgerversammlung deutlich. Vorausgegangen war ein Rundgang, bei dem sich Rheinbachs Bürgermeister Stefan Raetz, Stadtrat Dietmar Danz und Ortsvorsteher Peter Antkowiak die Lage vor Ort anschauten.

Als „großes Erlebnis“ bezeichnete es ein Bürger, wenn er von seinem Fenster aus beobachte, wie schwere Lastwagen an der Einmündung der Zippengasse in die Konrad-Adenauer-Straße eine halbe Stunde lang rangierten, um um die Ecke zu kommen. Raetz sagte: „Das können wir durch Schilder lösen.“ Ein anderer Bürger regte an, die Durchgangsstraße für Lastwagen mit einem Gesamtgewicht von mehr als 7,5 Tonnen zu sperren. Oft quetschten sich 40-Tonner über den Bürgersteig.

„Wenn sie nur langsam fahren würden“, klagte der Bürger. Raetz sah keine Hoffnung: „Ich wüsste nicht, mit welchem Grund“ man die Durchfahrt begrenzen sollte. Kürzlich habe die Stadt ihre 450-Euro-Kräfte abends zwischen 19.30 und 21.30 Uhr zur Falschparker-Kontrolle geschickt. Anrufer schimpften daraufhin: „Wie kommt ihr dazu, auch hier zu kontrollieren.“

Umgehung wird immer wichtiger

Dass vor der Kindertagesstätte St. Ursula immer noch Tempo 50 erlaubt ist, konnte ein Vater nicht verstehen. Andernorts sei nur Tempo 30 erlaubt. Er erlebe dort „abenteuerliche Szenen“. Auch Eltern seien unter den Schnellfahrern. Raetz ging davon aus, dass kein Tempolimit bestehe, weil die Kita der Seitenstraße zugeordnet sei. Der Lokalpolitiker Hubert Martini erinnerte an den Antrag auf einen Kreisverkehr dort. Raetz brachte temporäre Geschwindigkeitsbegrenzungen ins Gespräch. Bremsende Fahrbahnerhöhungen riefen die Verkehrsbetriebe auf den Plan. Diese bäten für ihre Busse darum: „Bitte nicht mehr Hubbel.“ Eine Bedarfsampel Richtung Lüftelberg käme richtig teuer, sagte Raetz.

Der Bürgermeister erinnerte daran, dass die „große Lösung“ einer Umgehungsstraße seit Jahrzehnten nicht vorankomme. Man werde aber Flächen für eine spätere Trasse offen halten. Dringlicher werde das, wenn das Meckenheimer Gewerbegebiet „weiter vollläuft“ und Rückstaus drohten. Sobald das Mautsystem für Lastwagen flächendeckend fertig sei, werde besser kontrolliert. Auch alternierendes Parken auf der Konrad-Adenauer-Straße sei denkbar. Dann würden aber Parkende dort ihre Seitenspiegel riskieren.

Birken haben es schwer

Ortsvorsteher Antkowiak hat beobachtet, dass die Birken im Ortsbereich immer maroder werden. Raetz sagte, im Stadtwald setze die Borkenkäferplage den Birken zu. Im Ort werde man aber die Bäume so lange wie möglich erhalten. Blühwiesen könnten die Natur bereichern. Wichtig für die Umwelt seien auch grüne Vorgärten, was man bei Bebauungsplänen berücksichtigen werde.

Der Zustand des Friedhofs wurde ebenfalls beklagt. Raetz erinnerte an Einsparungen bei Mitarbeitern, denn die Pflege müsse aufwendig per Hand erledigt werden. Eine Mehrzweckhalle sei zu teuer, auch wenn zu befürchten sei, dass wegen des Alters der Besitzer die einzige Kneipe im Dorf schließen werde. Für Veranstaltungen komme die Turnhalle infrage. Der Bürgermeister sagte den Flerzheimern, sie könnten stolz auf ihre Gemeinde sein.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort