Aktion in Cafés in Rheinbach und Meckenheim Kaffee und Kuchen für Menschen mit wenig Geld

Rheinbach/Meckenheim · Nicht jeder kann sich einen Café-Besuch finanziell leisten. Zwei Cafés in Rheinbach und Meckenheim haben sich daher etwas überlegt, um Bedürftigen Kaffee und Kuchen dennoch zu ermöglichen.

 Steffi Reitz vom Rheinbacher Café „Come in“ präsentiert die Spendier-Dosen-Aktion.

Steffi Reitz vom Rheinbacher Café „Come in“ präsentiert die Spendier-Dosen-Aktion.

Foto: privat

Cappuccino, Kuchen, quatschen: Für viele ist ein Café-Besuch eine schöne Selbstverständlichkeit – aber beileibe nicht für alle. Nicht wenigen Menschen fehlt es am Geld für eine Tasse Kaffee oder eine süße Leckerei – gerade jetzt in Zeiten rasant steigender Energie- und Lebensmittelpreise. Um auch Menschen mit wenig Geld im Portemonnaie einen Café-Besuch zu ermöglichen, haben sich zwei Cafés in der Voreifel etwas überlegt.

So hat das Team des inklusiven Bistros „Come in“ am Rheinbacher Bahnhof die Aktion „Spendier-Dose – Teilen macht glücklich“ ins Leben gerufen. „Viele Leute möchten anderen helfen, wissen aber oft nicht, wie“, sagt Peter Schumacher, Vorsitzender des Vereins „Leben mit Autismus“, der das „Come in“ betreibt.

Die Spendier-Dose im Rheinbacher Café „Come in“

Im „Come in“ können Gäste einen Geldbetrag ihrer Wahl in die sogenannte Spendier-Dose werfen, die neben der Kasse steht. Wenn nun jemand vorbeikommt, der etwas essen oder trinken möchte, es sich aber nicht leisten kann, wird die Bestellung nach Angaben der Café-Betreiber aus der Spendier-Dose bezahlt.

„Schon 50 Cent oder ein Euro in der Dose helfen“, so Schumacher. Oft scheitere es auch gar nicht daran, dass zu wenig gespendet werde, sondern daran, dass die Hemmschwelle, Hilfe in Anspruch zu nehmen, so groß sei, sagt er weiter. Wer sich angesprochen fühle, könne sich vertrauensvoll an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Cafés wenden.

Wie im Café „Come in“ wird auch im Meckenheimer Café Sofa des Vereins „Wir für Inklusion“ das Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung großgeschrieben – ebenso wie die Unterstützung von Menschen, die sich keinen Café-Besuch leisten können. Dafür gibt es im Café Sofa an der Meckenheimer Hauptstraße die sogenannten Mäuse-Gutscheine, für Menschen, denen die sprichwörtlichen Mäuse im Geldbeutel fehlen.

Mäuse-Gutscheine im Meckenheimer Café Sofa

Statt Trinkgeld zu geben, oder auch einfach so, könnten Besucher einen Mäuse-Gutschein mit einem Betrag ihrer Wahl kaufen, erläutert Betriebsleiterin Birgit Rieder. Die ausgefüllten Gutscheine hängen an einer Pinnwand. Rieder glaubt nicht, dass sich Menschen an den Gutscheinen bedienen, die diese gar nicht nötig haben, betont aber auch: „Man sieht den Menschen die Bedürftigkeit nicht an.“

Unter anderem machen die Café-Mitarbeitenden beim jeweils donnerstags von 14.30 Uhr bis 16 Uhr stattfindenden „Lotsenpunkt“ auf die Mäuse-Gutscheine aufmerksam. Dabei handelt es sich um ein Angebot des Caritasverbands Rhein-Sieg und der Katholischen Kirche Meckenheim in Zusammenarbeit mit dem Katholischen Verein für soziale Dienste und dem Sozialdienst katholischer Frauen.

Der Lotsenpunkt bietet Menschen eine Anlaufstelle für Fragen, Sorgen, Nöte und bei der Suche nach konkreter Hilfe. Überdies plant das Café Sofa laut Rieder Gutscheine an die Rheinbach-Meckenheimer Tafel zu geben, um sie so Bedürftigen zukommen zu lassen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort
Eine Gnadenfrist ist das Mindeste
Kommentar zur Zukunft der Vertragsbüchereien Eine Gnadenfrist ist das Mindeste