Hubertusfest in Rheinbach Mit dem 99. Schuss zum Hubertusschützen

Rheinbach · Premiere für Gerhard Kriesten. Der 78-Jährige ist seit 1966 bei der Rheinbacher Bruderschaft und holt zum ersten Mal den Holzhirsch von der Stange. Zahlreiche Ehrungen für langjährige Mitglieder.

 Schützenmajestäten: (v.l.) Walter und Andrea Honerbach, Hannelore Enders, Helga und Christian Klein, Gerhard Kriesten, Udo Enders und Bernhard Dobelke.

Schützenmajestäten: (v.l.) Walter und Andrea Honerbach, Hannelore Enders, Helga und Christian Klein, Gerhard Kriesten, Udo Enders und Bernhard Dobelke.

Foto: Matthias Kehrein

Gerhard Kriesten konnte sein Glück kaum fassen. Seit 1966 Mitglied der St. Sebastianus und St. Hubertus Schützenbruderschaft 1313 Rheinbach, erlangte der 78-jährige beim Patronatsfest zu Ehren des heiligen Hubertus am Sonntag zum ersten Mal den Titel eines Hubertusschützen. Im dritten Durchgang holte Kriesten mit dem 99. Schuss um 15.45 Uhr den Holzhirsch endgültig von der Stange.

Bis zuletzt war es ein äußerst spannender Wettkampf, bei dem Kriesten eine bessere Treff- und Zielsicherheit zeigte als seine 34 Mitbewerber – darunter auch seine Frau Elisabeth Kriesten. „Ich hatte den vorletzten Schuss vor dem Siegtreffer. Dass mein Mann den Finalschuss setzen konnte, war auch Glück“, sagte Elisabeth Kriesten. Der frisch gebackene Hubertusschütze war von seinem „goldenen“ Schuss selbst mehr als überrascht.

Der Wahl-Rheinbacher ist seit seinem Eintritt bei den Schützen sehr aktiv in der Bruderschaft. Mehr als 50 Jahre lang fungierte er als Fahnenträger, 2013 wurde er zum Ehrenfahnenträger ernannt. Zum Dank für sein Engagement verlieh ihm der Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften 2017 mit dem Schulterband zum St. Sebastianus Ehrenkreuz eine der höchsten Auszeichnungen. Seine neue Kette nahm Kriesten aus den Händen von Präses und Pfarrer Bernhard Dobelke im Beisein von Brudermeister und Bezirksschützenkönig Walter Honerbach entgegen.

Verdiente Mitglieder ausgezeichnet

Diese erhielt auch die sechsjährige Isabella Enders, die als Jüngste den Bambini-Wettbewerb mit dem Lasergewehr gewonnen hatte. Ziel- und Treffsicherheit zeigte beim 97. Schuss wieder einmal die 14-jährige Svenja Orth, die der Kette als amtierende Schülerprinzessin noch die der Hubertusjungschützin hinzufügen konnte. Das Patronatsfest nahmen die Schützen zum Anlass, verdiente Mitglieder auszuzeichnen.

So überreichte Rheinbachs stellvertretender Bürgermeister Claus Wehage, auch Ehrenmitglied der Bruderschaft, gemeinsam mit Präses Dobelke und Brudermeister Honerbach Bernd Schmidt-Leukel und Heinz Voigt für 50 Jahre Mitgliedschaft einen Orden. Für ihre besonderen Verdienste um die Bruderschaft ehrte Bernhard Freischheim, Vorsitzender des Schützenkreises Bonn, Anneliese Schulz, Karl Steiger und Katharina Rosenthal mit der Verdienstnadel in Gold.

Ganz unerwartet wurden auch Hannelore und Udo Enders mit dem silbernen Verdienstkreuz des Bundes der Historischen Deutschen Bruderschaften geehrt. Vor drei Jahren hat das Ehepaar die Bewirtschaftung und Verpachtung des Schützenhauses ehrenamtlich übernommen – für Honerbach Grund genug, dem Ehepaar für sein besonderes Engagement zu danken. „Mit der Auszeichnung habe ich nun gar nicht gerechnet. Ein Dankeschön hätte schon gereicht. Umso mehr freuen wir uns über die Ehrung“, so Enders.

Wie in jedem Jahr startete das Patronatsfest mit einer Messe in der Pfarrkirche St. Martin und einem kleinen Festzug in Begleitung des Spielmannszuges 1902 Rheinbach zur Schützenstraße. Zu den Gästen zählten neben Vize-Landrätin Silke Josten-Schneider auch die Fraktionsvorsitzenden von FDP und SPD, Carsten Logemann und Martina Koch, sowie Ferdi Lohmüller als Vorsitzender des Bezirks Bonn im Rheinischen Schützenbund.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort