Tomburg Ritter besuchen Grundschüler Mit Schwert und Schild in die Schule

Rheinbach-Wormersdorf · Die meisten Kinder sind von der Zeit des Mittelalters fasziniert. Auch die Viertklässler der Katholischen Grundschule in Wormersdorf. Sie bekamen Besuch von den Tomburg Rittern, die ihnen so einiges über das Leben als Ehrenmann und Edeldame erzählen konnten.

Eine Abordnung der Wormersdorfer Tomburg Ritter stattete den Schülern der Katholischen Grundschule Wormersdorf einen Besuch ab. Die Ritter erschienen in Gewändern und Rüstungen, brachten mittelalterliche Waffen und Lebensmittel mit und nahmen die Schüler aus der vierten Klasse auf eine Reise ins Mittelalter mit.

„Die Idee, die Tomburg Ritter zu gründen, wurde aus einer Karnevalslaune heraus geboren“, heißt es auf der Internetseite des Vereins. Der Plan kam gut an, und so zählt der Verein heute mehr als als 70 Mitglieder. Unter ihnen Petra Montenarh alias Maria von Berg. Sie fühlte sich bereits früh dem Mittelalter verbunden: „Ich habe als Mädchen schon immer lieber mit den Jungs Ritter gespielt“, erzählt sie. Seit 2008 ist sie Mitglied bei der Rheinbacher Ritterschar. Die Gruppe tritt auf Mittelaltermärkten und Privatveranstaltungen auf, oder besucht, wie an diesem Tag, Schulen.

Lehrerin Kathrin Wezisla holt die Ritter regelmäßig an die Grundschule: „Die Kinder lieben die Auftritte. Das ist eben ein Thema, das sie interessiert.“ Bereits seit Beginn des neuen Schuljahrs beschäftigen sich die Viertklässler mit dem Thema Mittelalter und wissen bereits eine Menge darüber.

Beim Eintreffen der Tomburg Ritter helfen die aufgeregten Schüler gerne beim Tragen der Gegenstände, die die Ritter zur Veranschaulichung mitgebracht haben. Nachdem sich Edeldamen, Ritter, und Grafen mit mittelalterlichen Titeln und Namen vorgestellt haben, kann die Reise in das Mittelalter beginnen. Die Kinder werden in zwei Gruppen eingeteilt: Die eine bekommt einen Einblick in das Leben der Frauen im Mittelalter, die andere erfährt von den Herren in Rüstung und Gewand, wie sich das Leben für Männer in dieser Zeit darstellte. Anschließend wird gewechselt.

Bei den Edeldamen ist der mittelalterliche Speiseplan das Thema. Dieser beinhaltete vor allem Brot. Bis zu einem Kilogramm verspeisten die Menschen am Tag davon, erfahren die Schüler. „Da bin ich dann aber satt“, kommentiert eins der Kinder. Aber auch viel Obst und Gemüse stand auf der Essenstafel der Rittersleut. Fleisch dagegen nur selten. Und die Kinder erfahren: Das Sprichwort „in den Fettnapf treten“ stammt ebenfalls aus dem Mittelalter. Damals wurde das Fett aus den Tieren in einem Napf aufgefangen, ein wertvolles Gut, denn Fette und Öle gab es damals nicht so einfach zu kaufen wie heute. Da wurde ein versehentlicher Tritt in den Fettnapf schnell zum Verhängnis und geahndet.

Kleidung und Waffen lernen die Grundschüler der „Männergruppe“ kennen. Schwere Schwerter, Helme und Schilde dürfen sie in die Hand nehmen, einer der Höhepunkte für sie an diesem Vormittag. „Dass sie etwas zum Anfassen haben, das ist klasse“, sagt Lehrerin Wezisla. Die Schüler stellen indes schnell fest, dass das Tragen von Kettenhemd, Schwert und Axt gar nicht so einfach ist.

Trotzdem: Auch wenn sie das Leben im Mittelalter spannend finden und der Besuch der Tomburg Ritter für alle toll war, können sich die Kinder nicht vorstellen, ihr Leben gegen eines in der damaligen Zeit einzutauschen: „Ich würde lieber in der Neuzeit leben“, resümiert ein Schüler.

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