Bahnhof in Rheinbach Modernisierung soll, barrierefreies Einsteigen ermöglichen

RHEINBACH · Der Rheinbacher Bahnhof soll modernisiert werden. Ziel ist es auch, barrierefreies Einsteigen zu ermöglichen. Das Projekt hat Winfried Wenzel, Prokurist und Bereichsleiter bei der Nahverkehr Rheinland GmbH (NVR), dem Stadtentwicklungsausschuss vorgestellt und in einem Pressegespräch erläutert.

Der Bahnhof Rheinbach: Die Bahnsteige werden erneuert, und am Gleis 2 soll ein 70 Meter langes Dach entstehen.

Foto: Wolfgang Henry

Der Rheinbacher Bahnhof soll umfassend modernisiert werden. Konkret der "Hauptbahnhof", wie der zentrale Bahnhof umgangssprachlich gern genannt wird, seit der neue Haltepunkt "Rheinbach Römerkanal" eröffnet wurde.

Beide Außenbahnsteige sollen abgerissen und neu gebaut werden. Die neue Bahnsteighöhe von 76 Zentimetern (bislang 55 Zentimeter) soll einen ebenerdigen und somit barrierefreien Einstieg ermöglichen. "Das ist auch in Hinblick auf die demografische Entwicklung notwendig", sagte Wenzel. Die neuen Bahnsteige sollen künftig 170 Meter lang sein, sodass auch ein Doppelzug der neuen Fahrzeuggeneration halten kann und der barrierefreie niveaugleiche Einstieg möglich ist.

Auf dem sogenannten Hausbahnsteig an Gleis 2 wird außerdem ein 70 Meter langes Bahnsteigdach gebaut. "Das wird nur an Stationen realisiert, die eine tägliche Fahrgastfrequenz von mindestens 4000 haben. Und in Rheinbach sind es sogar 5000 täglich", erklärte Wenzel.

Von dieser Überdachung können auch Fahrgäste profitieren, die auf Busse warten, die auf dieser Seite des Bahnsteigs abfahren. Zusätzlich werden Beleuchtung und Beschallung modernisiert. Die Gesamtinvestition in Rheinbach beträgt laut Wenzel rund sieben Millionen Euro, verteilt auf den Bahnhof, den Haltepunkt Römerkanal und die neue Wendeanlage.

Künftig sollen auf der Strecke der RB23 "Lint"-Züge als neue, umweltgerechtere und leisere Fahrzeug-Generation die bisherigen "Talent"-Fahrzeuge ersetzen. "Lint" steht für "Leichter innovativer Nahverkehrstriebwagen". Es soll zwei Typen geben: Lint 54 mit einer Länge von 54 Metern in zwei Einheiten mit insgesamt 180 Plätzen sowie Lint 81 mit einer Länge von 81 Metern und 300 Plätzen. In den Hauptverkehrszeiten sollen beide Typen eingesetzt werden, sodass dann insgesamt 480 Fahrgäste in einem Zug Platz finden.

Über den genauen Ablauf und Auswirkungen auf den Bahnverkehr während der Bauphase will die Bahn an den Bahnsteigen und in den Zügen umfassend informieren, kündigte Wenzel an. "Die Kundeninformation ist für uns das A und O überhaupt ", betonte er.

Einige Unannehmlichkeiten seien nicht zu vermeiden, aber am Ende erwarte die Fahrgäste ein schönerer, barrierefreier Bahnhof mit einer Überdachung am Bahnsteig 2 sowie größere Fahrgastkapazitäten in den Zügen, sagte Bürgermeister Stefan Raetz.

Der Umbau des Bahnsteigs soll am Samstag, 17. Mai, starten. Die Fertigstellung ist für 5. November geplant. Zunächst soll bis zum 5. Juli innerhalb von acht Wochen am Bahnsteig Gleis 3 gearbeitet werden. Am Wochenende 17. bis 19. Mai wird das Gleis von Samstag, 13.50 Uhr, bis Montag, 5 Uhr, komplett gesperrt. Vom 23. August bis zum 5. November folgen die Arbeiten am Hausbahnsteig Gleis 2.

Am Wochenende 23. bis 25. August wird das Gleis abgebrochen und ist dann voll gesperrt. In den Sommerferien wird in Rheinbach nicht umgebaut. Zwischen Witterschlick und Duisdorf wird der Teilabschnitt der RB 23 vom 7. Juli bis zum 17. August voll gesperrt aufgrund des zweigleisigen Ausbaus. Dort werden dann Busse den Schienenersatzverkehr übernehmen.

Wem das alles zu kompliziert ist, dem empfehlen Wenzel und Bürgermeister Stefan Raetz: "Nutzen Sie den Haltepunkt 'Rheinbach Römerkanal', der in dieser Zeit uneingeschränkt nutzbar ist."

Wie die Züge in den jeweiligen Bauphasen verkehren, darüber soll an Aushängen an den Stationen informiert werden. Zudem sind die Verbindungen in der Online-Fahrplanauskunft auf www.nahverkehr-rheinland.de zu finden.