Schwimmbad Monte Mare in Rheinbach plant eigenes Hotel
Rheinbach · Das Schwimmbad Monte Mare in Rheinbach feiert den 20. Geburtstag und blickt nach vorne. So gibt es Pläne für ein eigenes Hotel sowie die Erweiterung des Saunabereichs.
Mutige Schülerinnen und Schüler sprangen fröhlich vom Sprungturm ins blau schimmernde Wasser, während in der äußeren Bahn Schwimmer gelassen ihre Bahnen zogen: Bei strahlendem Sonnenschein haben am Freitag die Gäste des Monte Mare in Rheinbach den Außenbereich genossen, der anlässlich des Starts der Freibadsaison eröffnet wurde. Für die Vertreter des Betreibers und der Stadt als Eigentümerin der Gebäude war es der passende Anlass, den 20. Geburtstag des Freizeitbades zu feiern.
Am 15. März 2002 war das Monte Mare Rheinbach mit seiner Kombination aus Sport- und Erlebnisbad, Rutschen, Sauna- und Wellnessbereich, einem zehn Meter tiefen Indoor-Tauchbecken, Außengelände mit Kinderbereich sowie Schwimmerbecken eröffnet worden. Zum 20. Geburtstag fanden sowohl Stadt als auch Betreiber durchweg lobende Worte. Bürgermeister Ludger Banken dankte den Vertretern des Unternehmens, Geschäftsführer Patrick Doll und dem Technischen Geschäftsführer Sven Drewlo, dass Monte Mare das einst städtische Bad „übernommen und fortgeführt“ habe, und das mit besonderem Erfolg. Immerhin gebe 350.000 bis 400.000 Besucher pro Jahr, das seien auf 20 Jahre gerechnet rund 7,5 Millionen. „Das ist schon eine Leistung. Das geht nur, wenn man immer attraktiv bleibt“, so Banken.
Übernachtungen auf dem Außengelände
Der Erste Beigeordnete Raffael Knauber hob die unternehmerische Leistung der Betreiber hervor, die mit ihrem „tollen Angebot die Stadt über ihre Grenzen hinaus bekannt gemacht“ hätten. Knauber erinnerte auch an „stürmische Zeiten“, denn „alle Baumängel sind an diesem Bad ausprobiert worden“, etwa am Zehn-Meter-Tauchbecken. Gelöst worden seien sie zwischen der Stadt als Eigentümerin und Monte Mare als Betreiber „immer auf Augenhöhe“ und in vertrauensvoller Zusammenarbeit. Geschäftsführer Doll hob auch die Leistung des Teams hervor. Rund 140 Mitarbeitende sind derzeit im Bad beschäftigt. Von Anfang an dabei ist Betriebsleiter Peer Schwetzler.
Ein neues Projekt sind Übernachtungen. Unter dem Stichwort „Schlafen an besonderen Orten“ stehen dafür Schlafwürfel auf dem Außengelände zur Verfügung (180 Euro pro Nacht für zwei Personen). „Diese Möglichkeit bieten wir als Urlaub in der Heimat, die in Zukunft einen noch höheren Stellenwert haben wird“, sagte Doll. Das Bad nutzen können die Gäste innerhalb der Betriebszeiten, und so am nächsten Morgen gleich die ersten sein. Während das Bad ansonsten für Übernachtungen mit dem Waldhotel und dem Hotel Nord kooperiert, gibt es auch Pläne für ein eigenes Hotel. „Der Wunsch wäre, dass die Gäste im Bademantel vom Hotel ins Bad gehen können“, so Schwetzler.
Schäden durch die Flutkatastrophe
Als „ganz tolles touristisches Leuchtturmprojekt“, so Doll, soll eine „Oase der Sinne“ als Erweiterung der Ruhe- und Verweilflächen sowie eine Salzwelt mit Meeresklima entstehen, das den gesundheitlichen Aspekt der Saunawelt ergänzt. „Das ist auch in Hinblick auf den Inlandstourismus eine Investition“, so Doll.
Der Umbau dafür soll abschnittsweise etwa im August oder September dieses Jahres starten und im optimalen Fall Anfang 2023 abgeschlossen werden, so Markus Schäfer von der Stadt. Zugleich müssen die Schäden durch die Flutkatastrophe beseitigt werden, denn der gesamte Keller des Gebäudes war betroffen. Lüftungsanlage, Badewassertechnik, Pumpen, Kleinsteueranlagen und Gebäudeleittechnik haben laut Wiederaufbauplan einen voraussichtlichen Gesamtschaden von rund 2,35 Millionen Euro.