Hühner im Kindergarten Musiker spendieren Hühner für Wormersdorfer Kinder

Rheinbach · In der Wormersdorfer Kindertagesstätte Sankt Maria gibt es Zuwachs: Die Hühner Bibi, Tina, Hanni und Nanni leisten den Kindern dort für einen Monat Gesellschaft. Die beiden Vereine, denen sie das zu verdanken haben, erzählen vom Hintergrund der Spende.

  Besuch im Kindergarten: (v.l.) Bernd (Dille) Klick, Ewald Zimmermann, Dieter (Ditschi) Weber, Werner Leenen,  Rolf (Rolly) Münch und Günter Bois.

Besuch im Kindergarten: (v.l.) Bernd (Dille) Klick, Ewald Zimmermann, Dieter (Ditschi) Weber, Werner Leenen,  Rolf (Rolly) Münch und Günter Bois.

Foto: privat

Die Kinder der Wormersdorfer Kindertagesstätte Sankt Maria haben neue Spielkameraden bekommen. Und zwar tierische Spielkameraden. „Hühner op Jück“ haben die Wormersdorfer Landsknechte und die Printermänner aus Hilberath ihre Aktion genannt, mit der sie den Kindern eine große Freude bereiteten. Für vier Wochen stellen sie der Einrichtung das Federvieh zur Verfügung.

Schon seit vielen Jahren pflegen die beiden Vereine einen guten Kontakt untereinander. Die Wormersdorfer Landsknechte waren diejenigen, die den befreundeten Hilberather Printemännern vor etwa 25 Jahren „die ersten Flötentöne“ beibrachten. Bis dahin waren die Printemänner vorwiegend im Karneval als Parodisten unterwegs, die nur so taten, als beherrschten sie ihre Instrumente. Bis zur coronabedingten Zwangspause traten die beiden Musikgruppen oft gemeinsam auf.

Ausleihe für vier Wochen

Bei einer gemeinsamen Probe im Sommer 2020 fassten sie den Entschluss, dem Wormersdorfer Kindergarten Sankt Maria etwas Gutes zu tun. Annegret Münch, Ehefrau von Landsknechte-Kassierer Rolly Münch und Erzieherin im Kindergarten, schlug vor, dass die Musiker den Kindern für einen Monat die Ausleihe von vier Hühnern bezahlen. Die Aktion kostete 300 Euro. Annegret Münch kannte ein Ehepaar aus Leimersdorf in der Gemeinde Grafschaft, die diese Ausleihe anbietet.

Gesagt, getan. Nachdem der Kindergärten wieder öffnen durfte, bauten die Hühnerhalter einen Hühnerstall samt mobilem Steckzaun im Kindergarten auf. Wassertränke, Futtertrog, Sandbad sowie ausreichend Einstreu und Futter für einen Monat war auch dabei. Nun ist es die tägliche Aufgabe der Kinder, die Hühner Bibi, Tina, Hanni und Nanni zu versorgen, ihnen Wasser und Futter zu geben und den Stall sauber zu halten. Zum Dank für die gute Pflege legen die Tiere jeden Tag Eier, die die Kinder mit Freude aus den Nestern holen und anschließend in Form von Rührei verspeisen. Aber es werden natürlich auch Eier fürs Osterfest verwahrt, die dann rechtzeitig bemalt werden.

Ausleihe für vier Wochen

„Die Aktion ist bei den Kindern sehr gut angekommen“, hat Annegret Münch beobachtet. „Die Hühner laufen morgens schon zu den Kindern, weil sie wissen, dass sie dann gefüttert werden.“ Es sei eine schöne Erfahrung für die Kinder, die Tiere so hautnah zu erleben und Verantwortung für sie zu übernehmen. Und ganz spannend für die Kinder: Zehn befruchtete Eier liegen in einem Brutkasten. Wenn alles klappt, schlüpfen um den 20. März herum die Küken.

„Jetzt wurde auch dem ein oder anderen Kind deutlich klar, dass nicht der Herr Aldi, die Frau Rewe oder gar die Geschwister Hit oder Norma die Eier legen“, sagt Rolly Münch. Die Aktion sei von dem Bewusstsein getragen, den Kindern eine Freude zu bereiten und gleichzeitig etwas zum „Lernen fürs Leben“ beizutragen.

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