Kinder im Campus Nasereiben zum Semesterauftakt der Kinder-Uni in Rheinbach

Rheinbach · Schüler im Alter von acht bis zwölf Jahren lernen Begrüßungsrituale aus aller Welt kennen. Bei dem freiwilligen Bildungsangebot blicken die jungen Teilnehmer über den Tellerrand.

 Die Dozentinnen Eileen Küpper und Beate Roggenbuck (l.) beim Aufsteh-Spiel mit den Teilnehmern der Kinder-Uni in Rheinbach.

Die Dozentinnen Eileen Küpper und Beate Roggenbuck (l.) beim Aufsteh-Spiel mit den Teilnehmern der Kinder-Uni in Rheinbach.

Foto: Axel Vogel

Mit der indischen Begrüßungsformel „Namaste“, gefalteten Händen und einer Verbeugung wurden sie begrüßt. 15 Jungen und drei Mädchen im Alter zwischen acht und zwölf waren zum ersten Seminar der Kinder-Uni in diesem Semester in den Campus in Rheinbach gekommen.

Die Dozentinnen Eileen Küpper und Beate Roggenbuck von der Hochschule Bonn Rhein Sieg zeigten unter dem Titel „Wenn Kopfschütteln Ja bedeutet – so kommunizieren andere Kulturen“ wie das ist, wenn Menschen in fremden Ländern zusammenkommen. Leander, Julina, Martin, Maximilian und die anderen wollen Sprachen wie Französisch, Japanisch, Spanisch, Italienisch oder sogar Latein lernen oder fanden einfach wie Jussef „das Thema sehr spannend“. Beim „Aufsteh-Spiel“ ging es um ihre persönlichen Vorlieben. Alle mögen Sport, Tiere und Eis, das war klar.

Bei den Schulfächern Deutsch und Mathe blieben schon einige sitzen. Auf die Frage, „wer hat Freunde mit Eltern aus dem Ausland“ kamen einige Länder zusammen: Syrien, Holland, Italien, Indien, Sri Lanka, Iran, Russland, China, Spanien und Marokko. Einige waren schon bei ihren Freunden von dort eingeladen und haben sogar bei ihnen übernachtet. Da durfte man bis neun Uhr oder auch länger aufbleiben und das Essen schmeckte.

Dann wurde Kärtchen mit fremden Begrüßungsformeln ausgeteilt und je zwei Partner mussten vormachen, was darauf stand, um einander zu finden. „Die Faust gegen die Faust des Partners drücken“, so sagt man in Guyana in Südamerika Hallo. Händeschütteln kommt in Europa häufiger vor, aber wer streckt zur Begrüßung die Zunge raus und pfeift? So macht man das in Tibet, weil es gut zu hören ist, und man sich oft über größere Distanz verständigt.

Die Sache mit dem Nasereiben bei den Eskimos war nicht allen geheuer, das ging am besten mit einer Dozentin. Die Eskimos praktizieren das, weil es bei ihnen oft kalt ist, und fast alle anderen Körperteile in wärmende Kleidung eingepackt sind.

Beim Malspiel ohne Worte bildeten Marten und Maike ein Paar. Zusammen, beide eine Hand am selben Stift, zeichneten sie zuerst ein Haus mit spitzem Dach und dann ebenso wortlos ein Indianer-Tipi. Maike griff dabei einfach auf die Zeichensprache zurück. Alle hatten eineinhalb Stunden konzentriert ihren Spaß, und bei der Auswertungsrunde zeigten alle Daumen nach oben.

Auf den roten Seminarausweis gab es einen Stempel, und wer schon vier Vorlesungen besucht hat, erhielt eine Diplom-Urkunde. Bei früheren Seminaren war es um Sprachen wie Chinesisch oder Hebräisch gegangen oder um Verbrechensaufklärung oder Märchen. Caroline Pesch vom Veranstaltungsmanagement sagte, die Kinder-Uni sei sehr beliebt und die Warteliste lang.

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