Digitalisierung im Glasmuseum Neue App und ein virtueller Rundgang

Rheinbach · Kein Stillstand im Glasmuseum: Dank der Pandemie gut ausgestattete Förderprogramme treiben die Digitalisierung im Museum voran. Ergebnis ist zum Beispiel eine Smartphone-App für Rundgänge.

 Das Glasmuseum im Kulturzentrum Himmeroder Hof in Rheinbach.

Das Glasmuseum im Kulturzentrum Himmeroder Hof in Rheinbach.

Foto: Volker Lannert

Auch wenn für Besucher des Glasmuseums die Corona-Auflagen gelten und sie einen tagesaktuellen negativen Schnelltest benötigen, sind die Arbeiten für das Team nicht zum Stillstand gekommen. So wurde nach der Neugestaltung der Präsentationen der Abteilungen Barock, Biedermeier und Historismus jüngst die Präsentation der Jugendstil-Epoche neu inszeniert (der GA berichtete).

Dank großzügiger Förderprogramme in der Pandemie konnte auch die Digitalisierung erheblich weiter gebracht werden, sagte Museumsleiterin Ruth Fabritius. Vor allem konnte eine Museums-App für Smartphones entwickelt werden. Besucher, die nicht selbst über die entsprechende Technik verfügen oder die App nicht herunterladen möchten, erhalten alternativ ein Tablet, das sie bei ihrem Rundgang nutzen können. „Wegen der Kosten hätten wir das alles ohne Corona und die Förderprogramme nicht hinbekommen“, ist Museumsleiterin Fabritius sicher. „Aber da sind wir kein Einzelfall. Wie wir von Kollegen aus unserem Glas-Netzwerk wissen, hat das auch in anderen Glasmuseen die Digitalisierung nach vorne gebracht.“

Die Texte an den Hörstationen können mit hygienisch sicheren Schutzvorrichtungen an den Hörern jetzt in vier Sprachen abgerufen werden: Deutsch, Englisch, Französisch und Tschechisch. Aus Hygienegründen können jedoch die interaktiven Elemente nicht richtig umgesetzt werden, bedauert die Museumsleiterin. Das betrifft etwa den Tastkasten „Greif hinein und fühl die Naht“, in dem die Besucher den Unterschied von Pressglas und mundgeblasenem Glas ertasten können.

Am meisten bedauert das Team, dass das gesamte Vermittlungsprogramm ruhen muss. „Wir hatten bis zu 50 Workshops in jedem Jahr. Das ist für ein kleines Museum wie unseres ganz schön viel“, stellt Fabritius fest. Als „unvollständigen Ersatz für den Live-Besuch“ gibt es für Zuhause immerhin jederzeit einen virtuellen Museumsrundgang auf www.glasmuseum-rheinbach.de. sax

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