Rheinbacher Bahnhof Neues Café in Rheinbach bietet Inklusion in gemütlicher Atmosphäre
Rheinbach · In den alten Rheinbacher Bahnhof zieht ein neues Café. Im „Come in“ treffen sich behinderte und nicht-behinderte Menschen. Den Treffpunkt hat der Verein „Leben mit Autismus“ eröffnet.
Dieses neue Café-Bistro wird zweifellos ein neuer attraktiver Treffpunkt: Der gemeinnützige Verein „Leben mit Autismus“ hat im historischen Bahnhofsgebäude das inklusive Café-Bistro „Come in“ eröffnet. Die vereinseigene Band „Courage“, in der unter der Leitung des Musikpädagogen Udo Seehausen behinderte Musiker mit nicht behinderten zusammen musizieren, zog auf dem Vorplatz in frühlingshafter Atmosphäre mit ihrem Kurz-Konzert die Aufmerksamkeit auf sich und beeindruckte die Zuhörer.
Bürgermeister Ludger Banken, der ebenso wie sein Vorgänger Stefan Raetz, Spender, Förderer, Unterstützer und zahlreiche Interessierte zur Eröffnung gekommen war, sah im „Come in“ eine großartige Bereicherung für Rheinbach, die es in dieser Form bislang noch nicht gegeben habe. Dem stimmten auch die zahlreichen Besucher zu, die das neue Bistro mit seinem ansprechenden Ambiente im großen Innenraum mit seinen raumhohen Fenstern, in der Wein-Lounge oder auf der Terrasse mit seinem Biergarten unter dem historischen Bahnhofsdach kennenlernten.
Inklusion in gemütlicher Atmospäre
Das Bistro „Come in“ ist tatsächlich viel mehr als ein reiner Treffpunkt zum Genießen: Im Sinne der Inklusion arbeiten dort Menschen mit und ohne Behinderung zusammen. „Wir wollen Inklusion in gemütlicher und freundlicher Atmosphäre in den Alltag zu bringen und so dazu beitragen, mögliche Distanz zu Menschen mit Behinderung abzubauen“, sagt der Vereinsvorsitzender Peter Schumacher.
Das „Come in“ solle Begegnungsstätte und Arbeitsplatz für Menschen mit Handicap sein und keine Konkurrenz zu bestehenden Gastronomiebetrieben, wie er betonte. „Wir legen den Fokus darauf, Menschen mit Behinderung oder Erkrankung die Möglichkeit eines Arbeitsplatzes im ersten Arbeitsmarkt zu geben, und ihnen so auch wieder einen Sinn im Leben zu vermitteln.“ So will der Verein Menschen mit Einschränkung ein selbstbestimmtes und gleichberechtigtes Leben in der Gesellschaft ermöglichen. Zugleich sollen umgekehrt mögliche Schwellenängste gegenüber Menschen mit Handicap abgebaut werden.
Personell gut aufgestellt
Zum Start sind zwei Mitarbeitende im so genannten Zuverdienstbetrieb beschäftigt, also Menschen, die aus verschiedenen Gründen lange nicht arbeiten konnten und nun wieder starten (sogenannter Zuverdienst), wie Schumacher erläuterte. Sie arbeiten zusammen mit Menschen mit Beeinträchtigungen und Menschen ohne Beeinträchtigungen, die in Teilzeit oder im Mini-Job beschäftigt sind.
„Wir sind in der glücklichen Lage, personell gut aufgestellt zu sein und auch Servicekräfte mit Erfahrung in der Gastronomie zu haben“, führte Schumacher aus. Zum Team gehört Bianca Adomeit, die neben ihrem Vollzeitjob in der Gastronomie noch im Mini-Job und jeder Menge ehrenamtlicher Stunden im „Come in“ mitarbeitet. Sie kümmert sich unter anderem um das Organisatorische und stellt Dienstpläne zusammen. „Hier weiß man einfach, wofür man die Arbeit macht“, sagt sie. „Hier ist ein Sinn dahinter. Da schaue ich auch nicht auf die Uhr. Denn hier arbeite ich bei Menschen, die ich gern sehe und mit denen ich gerne zusammen bin.“
Kennengelernt hat Bianca Adomeit den Verein über Robert Heinrichs, Küchenmeister und Mit-Inhaber beim Rheinbacher Event- und Catering-Unternehmen „Evation“, der seit langem mit dem Verein „Leben mit Autismus“ zusammenarbeitet. Unter anderem hatte er im Rahmen des Programms „Miteinander Arbeiten“ (MEA) in Kooperation mit dem gemeinnützigen Verein in seiner Großküche Menschen mit Handicap angeleitet oder Kochkurse für vom Verein betreute Menschen mit Handicap angeboten. Für das Bistro „Come in“ liefert er die Gerichte zum Mittagstisch, die dann im Konvektomaten im Bahnhofs-Bistro aufbereitet werden.