Gestaltung der Ortsmitte Niederdrees eröffnet neuen Dorfplatz

Rheinbach-Niederdrees · Der Rheinbacher Stadtteil Niederdrees hat jetzt seinen neuen Dorfplatz eröffnet. Bei der Gestaltung wurden mehrere Ideen der Bürger umgesetzt. Unter anderem gibt es einen neuen Brunnen, klimaresistente Bäume und bienenfreundliche Stauden.

 Der neue Dorfbrunnen sprudelt erstmals bei der Eröffnung des neuen Niederdreeser Dorfplatzes. Er wird gespeist mit Wasser aus einer Zisterne, die Niederschlagswasser von benachbarten Hausdächern aufnimmt.

Der neue Dorfbrunnen sprudelt erstmals bei der Eröffnung des neuen Niederdreeser Dorfplatzes. Er wird gespeist mit Wasser aus einer Zisterne, die Niederschlagswasser von benachbarten Hausdächern aufnimmt.

Foto: Saxler-Schmidt

Es ist eine dieser Verwandlungsgeschichten vom „hässlichen Entlein“ zum „schönen Schwan“: Aus dem in die Jahre gekommenen Dorfplatz in der Niederdreeser Ortsmitte ist ein attraktiver Begegnungsort und Festplatz geworden. Das erste Fest galt jetzt der offiziellen Eröffnung des neuen Dorfmittelpunktes des 430-Seelen-Ortes zwischen Kirche, alter Schule, Feuerwehrgerätehaus und Spielplatz. Den symbolischen Part hielt Vizebürgermeister Karl-Heinz Kerstholt buchstäblich in Händen: Er öffnete eine große Geschenkschleife, die den Brunnenstein umschloss – und wie durch Zauberhand sprudelte das Wasser aus dessen Mitte.

Tatsächlich hatte Jan Peter Stiller von der Projektgruppe Dorfplatz versteckt den Hahn aufgedreht. Er gehört mit Jutta Hasselbach, Karla Klöß, Wilhelm Brendecke und Ortsvorsteher Holger Klöß zu den Niederdreesern, die sich zweieinhalb Jahre lang mit biologischem, ökologischem und wirtschaftlichem Sachverstand im Projekt „Erneuerung des Dorfplatzes“ engagiert hatten.

Der Platz sah in der Vergangenheit verwahrlost aus

Das „ganze Dorf“ feierte den neuen Mittelpunkt. Der Männergesangverein unter der Leitung von Ulrich Müller machte mit Liedern wie „Am Brunnen vor dem Tore“ den Anfang, gefolgt vom Tambourcorps Echo und Fahnenschwenkern. Für die Kinder gab es unterhaltsame Spiele auf dem benachbarten Spielplatz.

Grund für die Dorfplatzerneuerung war der vorherige Zustand. Ortsvorsteher Klöß erinnerte daran, dass der Platz „schnell verwahrlost ausgesehen“ hatte. Ein nicht mehr funktionierender Brunnen, irreparable Trockenheits- und Krankheitsschäden an den Bäumen, eine Bepflanzung, die nicht mehr den heutigen ökologischen Anforderungen entsprach.

Das Projekt kostet 100.000 Euro

Ideen für ihren Dorfplatz hatten die Niederdreeser in einem Werkstatt-Format bereits Anfang 2020 zusammengetragen. Nun wurden die Ideen umgesetzt: Sitzblöcke mit Holz, neuer Brunnen aus einem Basaltlava-Quader mit Zisterne, deren vier Kubikmeter Fassungsvermögen aus angrenzenden Dachflächen mit Wasser gespeist wird, pflegeleichte und barrierefreie Gestaltung, klimaresistente Bäume und Bepflanzung, Solitärsträucher, bienenfreundliche mehrjährige Stauden sowie Platz für Mai- und Christbaumständer. Die vorgesehene E-Bike-Ladestation über Fotovoltaikanlagen am gegenüberliegenden Spielplatz fehlt noch wegen Lieferschwierigkeiten.

Petra Andres, die seit 21 Jahren in Niederdrees wohnt, war gespannt, wie der Platz künftig genutzt wird, und fand die neue Bepflanzung „super“. Mit Kennerblick benannte sie Allium, Gräser, Nelken und Herbstbepflanzung wie Astern. Wenn eine Gruppe zur Pflege der Anlage gebildet werden sollte, will sie sich beteiligen.

Gefördert wurde das 100.000-Euro-Projekt zu zwei Dritteln aus dem nordrhein-westfälischen Dorferneuerungsprogramm 2021. Ein Drittel musste in Eigenleistung aufgebracht werden. Mit finanzieller Unterstützung einer Reihe von Sponsoren und in enger Zusammenarbeit mit der Stadt konnte dieses „ambitionierte Bürgerprojekt“ (Klöß) umgesetzt werden. Zudem erhielt Niederdrees bei „Unser Dorf hat Zukunft“ eine mit 800 Euro dotierte Silbermedaille sowie einen mit 600 Euro dotierten Sonderpreis für die E-Bike-Ladestation.

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