Öffentliche Toiletten Wo man in Rheinbach kann, wenn man mal muss
Rheinbach · In der Stadt Rheinbach gibt es eine öffentliche Toilettenanlage an einem ungewöhnlichen Ort. Allerdings findet die SPD, man sollte hier einmal sanieren. Wie sieht es dort aus - und wo könnte man noch hin, wenn es dringend wird beim Einkaufsbummel?
Für einen gemütlichen Einkaufsbummel entlang der Hauptstraße hat Rheinbach einiges zu bieten: Modegeschäfte, Klein- und Großelektro, Geschenkartikel… Nur kann das auch bedeuten, dass man etwas mehr Zeit in der Innenstadt verbringt – und dann neben möglichem Termin- auch einen anderen Druck verspürt. Und wohin dann, wenn man mal muss? Die erleichternde Nachricht: Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten. Wobei der Zustand der öffentlichen Toilette am Himmeroder Wall die SPD Rheinbach zu einem Antrag an den Stadtrat veranlasste.
In die Jahre gekommen
Besagte Toilettenanlage ist schon etwas Besonderes: Nicht viele Städte dürften über WCs in einem historischen Stadtturm verfügen. Untergebracht ist die Anlage im „Windmühlenturm“ an der Ecke Weiherstraße und Himmeroder Wall, dem niedrigen Rest eines Turmes der Stadtmauer, der so manchmal den Spitznamen „Pinkelturm“ ertragen muss. „Der Zustand und die Anzahl der Toiletten ist in jeglicher Hinsicht verbesserungswürdig“, schrieb die SPD in ihrem Antrag an den Rat über die Anlage. Ihr Wunsch: Die Stadt möge bitte eine Sanierung und den Bau einer selbstreinigenden Anlage in den Haushaltsplan aufnehmen. Ob das geschieht, wird demnächst der zuständige Ausschuss für Standortförderung und Feuerwehr beraten. Der Stadtrat verwies den Antrag dorthin. Aber wie ist die Lage derzeit?
Ein Besuch vor Ort zeigt: Die Toilettenanlage ist in die Jahre gekommen. Sprayer und andere Kritzler mit unterschiedlichen Stiften haben hier ihre Markierungen hinterlassen. Kleinere Schäden sind überall zu sehen. Andererseits sind die Toiletten zumindest an diesem Tag für eine öffentliche WC-Anlage angemessen sauber. Es gibt Seife und Papierhandtücher. Ob das für Besucher der Stadt ausreicht, ist vielleicht eine Frage der persönlichen Einstellung – und des Tages. Nicht immer zeigt sich das stille Örtchen so präsentabel. Was aber auch dazukommt: Barrierefrei sind die Toiletten im historischen Turm nicht. Die Glastüren sind schmal, die Einrichtung unpraktisch und teils eng.
Alternativen in Cafés
Verständlich also, wenn sich Besucher der Stadt anderswo umsehen. Toiletten gibt es beispielsweise in den zahlreichen Cafés der Stadt. Ob die auch von Personen genutzt werden dürfen, die nicht Kunden im jeweiligen Betrieb sind, ist allerdings unterschiedlich. Im Café „Wolkensüss“, nur wenige Meter vom Windmühlenturm entfernt, fragen Passanten immer mal wieder nach einem WC, so Inhaberin Beate Prill: „Die kommen lieber zu uns als zur öffentlichen Toilette.“ Immerhin lege sie auf die Sauberkeit großen Wert. Da aber Wasser und Strom Kosten verursachen, erbittet sie von allen, die nichts im Café kaufen, für die Nutzung 50 Cent. In einem Eiscafé an der Hauptstraße weist die Bedienung dagegen freundlich darauf hin, dass die Toiletten Gästen vorbehalten sind. Was im Eiscafé „Buongiorno“ bei Concetta Abate ganz anders ist. „Es ist für uns eine Pflicht“, sagt sie auf die Frage, ob auch Passanten hier auf die Toilette dürften. Das viele von denen von sich aus versuchen, einen Obolus dafür dazulassen, findet sie kurios. „Ich nehme doch kein Geld für sowas.“
Das gelte auch für die Toiletten im Stadtcafé Mauel, heißt es dort. Der Vorteil hier: Auch wenn die weiter hinten in den Räumlichkeiten untergebracht sind, ist der Zugang ohne Stufen möglich. Die Mitarbeiterin, die hier mit dem GA sprach, würde sich aber wünschen, dass Personen nicht einfach wortlos an der Theke vorbei von der Straße nach hinten huschen.