Kunst in Wormersdorf Rebecca und Michael Althausen eröffnen ihren KunstRaum

RHEINBACH-WORMERSDORF · Wo früher Fleisch und Wurst über den Tresen gingen, gibt es seit dem Wochenende Kunst. Im ehemaligen Verkaufsraum der Metzgerei Schmidt an der Tomberger Straße in Wormersdorf haben Rebecca und Michael Althausen den "Tomberger KunstRaum" mit einer zweitägigen Werkschau eröffnet.

 Künstlerpaar: Michael und Rebecca Althausen.

Künstlerpaar: Michael und Rebecca Althausen.

Foto: Wolfgang Henry

Das Künstlerehepaar zeigte Skulpturen, Gemälde und grafische Werke. Darüber hinaus soll das neue Atelier auch eine private Plattform für andere Kunstschaffende sein und für Wohnzimmerkonzerte, Lesungen, Poetry Slams oder auch Tango-Tanzveranstaltungen, sogenannte Milongas, geöffnet werden.

Auch Kurse wollen die Künstler, beide Mitglied im Kunstforum '99 Rheinbach, abhalten. Die offene Malwerkstatt, die Rebecca Althausen für Frauen in kleinen Gruppen anbieten möchte, soll im März starten. Voraussichtlich ab Sommer wird Michael Althausen Bildhauer-Workshops für Anfänger veranstalten.

Die gebürtigen Bonner leben seit November in Wormersdorf im Haus von Tochter und Schwiegersohn. Rebecca Althausen (54) ist Werbegrafikerin und Illustratorin und bedient sich bei ihrer künstlerischen Arbeit unterschiedlicher Techniken und Materialien. Sie arbeitet mit Acryl, Pigmenten, Graphit, Kreiden, Tuschen und Lacken.

Ihr facettenreiches Werk ist sowohl abstrakt als auch gegenständlich. In den Mittelpunkt ihres Schaffens stellt sie den Menschen. Mit den Kindergesichtern, die oft in ihrem Werk zu finden sind, drücke sie "das innere Kind" aus, erklärt die Künstlerin, der besonders der heilende Aspekt des Malens wichtig ist.

"Malen ist eine Ausdrucksmöglichkeit für Lebenssituationen, in denen die Worte fehlen", sagt sie. In der Werkschau präsentierte die Malerin vor allem Bilder einer Gemeinschaftsausstellung, die unter dem Titel "Fragilità e Caducità" (Fragil und vergänglich) 2011 in Venedig gezeigt wurde, darunter die großformatige Collage "Warum nur rote Schuhe?"

Zu dem Bild "Übergang", das auf tiefrotem Hintergrund eine filigran weiße Figur zeigt, habe sie sich von einem japanischen Butoh-Tänzer inspirieren lassen, berichtete Althausen. Einige kleinformatige Bilder beziehen sich auf die "Viriditas", die von Hildegard von Bingen beschriebene grüne Schöpferkraft der Natur.

Michael Althausen (59) ist Theaterschauspieler und Synchron-Sprecher, Mitbegründer des Kabaretts Camouflage und der "Playbackboys" und veranstaltet Lesungen mit dem Litera-Tour-Terzett. Als Bildhauer arbeitet er mit Holz, Gasbeton, Speckstein und Alabaster. Seine Objekte sind zumeist abstrakt und organisch geformt. "Die Natur ist ohnehin die größte Künstlerin", sagt Althausen. "Wenn ich mit einem Stein oder einem Holzstück beginne, weiß ich nicht, was später das Ergebnis sein wird."

Bei der Ateliereröffnung hießen Ortsvorsteher Günter Zavelberg und Bürgermeister Stefan Raetz die Neubürger in Wormersdorf willkommen. "Sie öffnen Ihre Wohnung für Kunstliebhaber, haben keine Berührungsängste. Wir als Stadt Rheinbach freuen uns darauf", erklärte Raetz.

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