Rücksicht auf schwächere Verkehrsteilnehmer Rheinbacher Aktion fordert freie Gehwege

Rheinbach · Stadt Rheinbach, ADFC und der Sozialverband VdK haben eine gemeinsame Aktion gestartet. Ihr Appell richtet sich an Autofahrer, die rücksichtslos parken.

 Gerd Hilger, Kalle Kerstholt, Bernd Horst und Ilga Sermann (vl) haben eine klare Forderung an die Autofahrer in Rheinbach.

Gerd Hilger, Kalle Kerstholt, Bernd Horst und Ilga Sermann (vl) haben eine klare Forderung an die Autofahrer in Rheinbach.

Foto: Axel Vogel

„Wir brauchen dringend den Gehweg“: Diese klare Forderung stand auf blauen Flyern zu lesen, den Rhenbachs Vizebürgermeister Kalle Kerstholt, Rheinbachs ADFC-Ortsgruppensprecher Bernd Horst und ihre Mitstreiter an Passanten auf der Hauptstraße verteilten. Vier Logos auf zeigten zusätzlich, um wen es bei der Aktion, an der auch der Sozialverband VdK beteiligt ist, konkret ging: Menschen mit Gehbehinderungen, Rohllstuhlfahrer, Mütter mit Kinderwagen und Fahrradfahrer. Für sie nämlich werde der Gehweg gebraucht, so Kerstholt. Nur sei das Problem: Immer wieder werde der von achtlosen Autofahrern zugeparkt.

Aufforderung zur Rücksichtnahme

„Wir wollen die Bürgerschaft sensibilisieren, dass die schwächsten Verkehrsteilnehmer wie Fußgänger und Behinderte auch ihren Raum im Straßenverkehr haben“, erklärte Kerstholt den Hintergrund der Aktion weiter. Auf diese Schwächeren sollten die anderen Verkehrsteilnehmer, namentlich die Autofahrer, Rücksicht nehmen. Es geht in erster Linie um das ordnungsgemäße Parken: „Da, wo ein Gehweg ist, ist ein Gehweg und kein Parkplatz“, stellte Kerstholt klar. „Autofahrer bekommen ihre Parkplätze durch Beschilderungen zugewiesen, die eindeutig ist.“ In der Konsequenz bedeute das aus Sicht des Vizebürgermeisters auch, „dass Verstöße mit Nachdruck verfolgt werden müssen“. Es gehe angesichts von weiterhin vielen Verkehrstoten jedes Jahr darum, „das Miteinander zu fördern“.

Kalle Kerstholt fielen in dem Zusammenhang ein konkretes Beispiel ein, wo es immer wieder durch Parkaktion zu Konfliikten kommt: auf der Martinstraße in der Innenstadt. Insbesondere auswärtige Besucher würden würden hier verstärkt Ausschau nach preisgünstigen Parkraum halten, dabei aber eben oft auch den Gehweg zuparken. „Da kommt dann kein Kinderwagen oder Rollstuhl vorbei“, ärgert sich Kerstholt. Selbst ein Radfahrer, der seinen Rad vorsichtig schiebe, komme da schwer vorbei. Und der Vizebürgermeister weiß: „Von diesen Engstellen gibt es in Rheinbach einige.“ Er hat einen klaren Appell: „Da muss der Autofahrer einfach mehr Sensibilität zeigen.“

Gemeinsame Ziele von Radfahrern und Fußgängern

Ähnliches sagt auch ADFC-Ortsgruppenleiter Horst Bernd, der ergänzt, dass sich die Ziele von Radfahrern und Fußgängern „oft ergänzen“. Und für diese besonders schutzwürdigen Gruppen wird die Verkehrssituation seiner Ansicht nach „von Jahr zu Jahr katastrophaler in Rheinbach“. Es können einem auf den wenigen Radwegen in der Stadt sogar passieren, etwa dem kombinierten Rad- und Fußweg an der Aachener Straße, „dass man da fast schon überfahren wird, weil Autofahrer parken wollen“.

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