Emotionen und Anekdoten Bürgermeister Stefan Raetz verabschiedet sich aus Rheinbacher Rat

Rheinbach · Rheinbachs Bürgermeister Stefan Raetz verabschiedete Ratsmitglieder, Vizebürgermeister und Ortsvorsteher – und zu guter Letzt sich selbst. Eine Ratssitzung mit Anekdoten und Emotionen.

 Während der letzten Ratssitzung der Wahlperiode dankt Bürgermeister Stefan Raetz Ratsmitgliedern und Ortsvorstehern für ihr Engagement.

Während der letzten Ratssitzung der Wahlperiode dankt Bürgermeister Stefan Raetz Ratsmitgliedern und Ortsvorstehern für ihr Engagement.

Foto: Matthias Kehrein

Wenn die Ratssitzung die Anmutung einer Weihnachtsfeier – nur ohne alkoholische Getränke – hat, dann muss es sich um die letzte der Wahlperiode handeln: Das „goldene Buch“, welches ansonsten nur dem Nikolaus vorbehalten ist, hatte Bürgermeister Stefan Raetz mitgebracht, um den ausscheidenden Vizebürgermeistern und Ratsmitgliedern sowie allen Ortsvorstehern mit ausgesuchten, persönlichen Worten für ihre kommunalpolitische Arbeit zu danken.

„Sie bekommen eine Menge Gegenwind und Sie können es auch nicht allen recht machen“, sagte Raetz. Für jedes einzelne Ratsmitglied jedweder Couleur fand der Verwaltungschef in freier Rede ehrende Dankesworte, oft garniert mit ein paar feinen Anekdoten – etwa die über seinen langjährigen Vizebürgermeister Karl-Heinrich, genannt Kalle, Kerstholt. Raetz lobte etwa den Mut des Sozialdemokraten, der den frisch gewählten CDU-Bürgermeister Raetz zu seinem 50. Geburtstag eingeladen hatte, was für einige Gäste wohl einem Ding der Unmöglichkeit gleichkam.

Eigene Verabschiedung

Kerstholt und seinem Stellvertreter Claus Wehage dankte Raetz für die stete Dreieinigkeit – nicht nur während des Karnevals, wenn das Trio als Bürgermeister-Dreigestirn auftrat. „Bei wichtigen Entscheidungen und Terminen sind wir immer gemeinsam aufgetreten.“ Von den ausscheidenden Ratsmitgliedern hob Raetz besonders Bernd Beißel hervor, der seit dem 4. Mai 1975 und somit seit 45 Jahren Mitglied des Rates ist. „Du hast immer weitergedacht – nicht nur an morgen, sondern auch an übermorgen. Danke für dieses Lebenswerk“, sagte er über den langjährigen CDU-Fraktionschef. Besonders würdigte der Verwaltungschef auch die Arbeit der neun Ortsvorsteher Ilka Rick, Dagmar Specht, Richard Tenorth, Peter Antkowiak, Klaus Beer, Hans-Joachim Bois, Kurt Brozio, Reinhard Ganten und Holger Klöß. „Bei Ihnen wird einiges abgeladen. das ist nicht immer einfach“, so Raetz.

Doch dann musste der Bürgermeister seinem Vize Wehage das Mikrofon überlassen, dem die Aufgabe gebührte, für den Rat den scheidenden Bürgermeister zu verabschieden. Wehage selbst war schon zehn Jahre Mitglied im Rat, als der Wahlsieger Raetz 1999 „ins kalte Wasser des Gräbbaches“ geworfen wurde. Doch dieser habe sich schnell seine Sporen verdient: „Erfahrung in Verwaltungsarbeit, Volljurist, energiegeladen, durchsetzungsfähig“, so Wehage.

Viele entscheidende Weichen seien wäre Raetz’ Amtszeit gestellt worden, wie die strategischen Ziele der Stadtentwicklung Rheinbach 2030, der Masterplan Innenstadt, die Erfolge der WFEG, das Klimaschutzkonzept, Gesamtschule und vieles mehr. Lange Beifall gab es für den Schlusssatz: „Stefan Raetz hat sich um Rheinbach verdient gemacht.“ Der derart Geehrte erwiderte: „Das liegt alles nicht an einem allein. Das ist eine Riesen-Teamarbeit“, so Raetz. „Und ich habe es gerne getan.“

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