Winterwanderung des GA So wandert es sich auf dem Römerkanal-Wanderweg

Rheinbach/Euskirchen · Der Römerkanal-Wanderweg führt auf 16 Kilometern von Kreuzweingarten nach Rheinbach. Dabei können Wanderer allerhand über Kelten und Römern lernen, deren Spuren in der Landschaft bis heute zu erkennen sind.

 Vom Burgberg bietet sich ein weiter Blick über Kreuzweingarten.

Vom Burgberg bietet sich ein weiter Blick über Kreuzweingarten.

Foto: Gerda Saxler-Schmidt

Reich an Einblicken und Ausblicken ist die rund 16 Kilometer lange Etappe des Römerkanal-Wanderwegs von Euskirchen-Kreuzweingarten nach Rheinbach. Sie startet – passend für die Anreise – am Bahnhaltepunkt der Voreifelbahn (S/RB23) jenseits der Gleisanlage. Und gleich dort können sich die Wanderer zwischen zwei Wegen entscheiden, je nach Kondition und Trittsicherheit.

Der markierte Weg führt sofort auf einem steilen, schmalen Pfad den Burgberg hinauf. Die bequemere Alternative: Einfach dem parallel laufenden zunächst asphaltierten Weg um den Burgberg herum folgen, sich dann immer links halten und in den Laubwald hinein laufen. Dieser Weg ist zwar etwas länger, dafür eignet er sich besser für weniger trittsichere Wanderer. Auch bietet er noch ein besonderes Bonbon: Die Querung des keltischen Ringwalls, der aus der jüngeren Eisenzeit im zweiten bis ersten Jahrhundert vor Christus stammt.

Dieser Ringwall ist der älteste Beleg der frühen Besiedlung des Burgbergs. An der Stelle, an der der Wanderweg den Wall kreuzt, ist der Ringwall aufgeschnitten. So durchschreiten Wanderer den Wall und können sich dabei ein Bild vom Aufbau machen, der auf einer Info-Tafel des Rheinischen Landesmuseums Bonn auch erläutert wird. Die Maße des Ringwalls werden dort angegeben mit einer Größe von 320 mal 175 Metern und einer Breite von 15 bis 20 Metern. Er gehörte zu einer sogenannten Fluchtburg, in die sich die Bewohner der Gegend bei Gefahr zurückziehen und feindliche Angriffe abwehren konnten.

Aussicht auf Kreuzweingarten

Ist der Aufstieg geschafft, treffen beide Pfade auf dem Burgberg wieder zusammen – und den Wanderern eröffnet sich vom Standort unter dem weißen Hochkreuz eine schöne Aussicht über Kreuzweingarten und die Umgebung. Sind die Wetterbedingungen günstig, lässt sich auf dem Hügel zur Linken sogar die helle Bruder-Klaus-Feldkapelle in Mechernich-Wachendorf gut sehen. Am Hochkreuz informiert eine Info-Tafel über den Trassenverlauf der Eifelwasserleitung vor der Querung des Erfttals. Ihr zufolge kam der sogenannte Römerkanal aus Richtung Lessenich über Antweiler durch die freie Feldflur und erreichte bei Maria Rast das Waldgebiet Broicher Bruch auf der anderen Seite des Tals.

Für die Wanderer geht es weiter auf einem bequemen Weg durch den Laubwald auf der nächsten Etappe von rund 1,5 Kilometern zur mitten im Wald gelegenen Ruine der Hardtburg. Die erste urkundliche Erwähnung dieser Wasserburg stammt aus dem Jahr 1166.

Teile der Burg mit Wohnhaus und Forstdienststelle sind ganzjährig nicht zugänglich. Die frühere Hauptburg mit Turm kann zeitweise in den Wintermonaten besichtigt werden.

Nicht möglich ist dies in den Frühjahrs- und Sommermonaten zum Schutz verschiedener Vogel- und Fledermausarten, die die Gemäuer als Brut- und Aufzuchtstätte für ihren Nachwuchs nutzen.

Abschluss mit Rheinbacher Museen

Von der Ruine der Hardtburg führt der Römerkanal-Wanderweg weiter durch das Naturschutzgebiet Hardtwald an den Ortsrand von Stotzheim. Dort öffnet sich ein weiter Blick über die Felder hin zum Gebirgszug der Ville. Weiter geht es durch Wiesen und Felder vorbei an den Ortschaften Niederkastenholz, Flamersheim mit Burg Ringsheim, die privat bewohnt und nicht zu besichtigen ist, und Palmersheim nach Rheinbach.

In der Stadt hat der „Freundeskreis Römerkanal“ durch eine Reihe von Bronzeplatten in den Gehwegen den Verlauf und die Fließrichtung der früheren römischen Wasserleitung durch das Stadtgebiet markiert. Aufgebaute Teilstücke sind zu sehen am Villeneuve-Kreisel vor dem Dreeser Tor, gegenüber des Seniorenzentrums „Haus am Römerkanal“ oder am Bahnhaltepunkt „Rheinbach Römerkanal“.

Am zentralen Himmeroder Wall ist in diesem Jahr das Römerkanal-Infozentrum direkt am Naturparkzentrum und Glasmuseum Himmeroder Hof eröffnet worden. Ein Besuch in allen dreien bildet den idealen Abschluss der Etappe des Römerkanal-Wanderwegs von Kreuzweingarten nach Rheinbach. Einkehrmöglichkeiten gibt es in der Stadt reichlich.

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