Hans Posch: Künstler der Extraklasse Rheinbach im Detail

RHEINBACH · Das Schaffen des Künstlers Hans Klinz, genannt „de Posch“, zeichnete sich nicht nur durch große Produktivität aus, sondern auch durch Vielseitigkeit. Fritz Berg hat ein Buch mit Zeichnungen des "Künstlers der Extraklasse" zusammengestellt.

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Foto: Gerda Saxler-Schmidt

Wenn Fritz Berg von seinem 1998 verstorbenen Freund Hans „de Posch“ Klinz erzählt, strahlen seine Augen bei aller Wehmut über den Verlust. „Er war mein bester Freund. Er war der ehrlichste überhaupt und immer ein angenehmer Zeitgenosse“, erinnert sich Berg.

Das Schaffen des Künstlers Hans Klinz, genannt „de Posch“, zeichnete sich nicht nur durch große Produktivität aus, sondern auch durch Vielseitigkeit und gekonnten Umgang mit ganz unterschiedlichen Materialien. Er war Glasmaler und Keramiker, Maler, Zeichner, Grafiker, Karikaturist und Bühnenmaler. Anlässlich einer Werkschau im Glasmuseum zum 80. Geburtstag von Hans Klinz im November 2014 hatte Berg seine Erinnerungen an den lebenslangen Freund seit Kindertagen mit den Besuchern der Vernissage geteilt.

Jetzt hat Berg Karikaturen, Skizzen, Entwürfe und Zeichnungen des „Künstlers der Extraklasse“ Klinz zusammengestellt und digitalisiert als Buch herausgegeben. „Damit jeder öffentlich sehen kann, was für ein großes Werk dieser bescheidene Künstler hinterlassen hat“, sagt Berg.

Die meisten Unterlagen habe er selbst gehabt, sagt Berg, der am Sonntag 83 Jahre wird, einige habe er auch von Klinz' Ehefrau Ronny ausgeliehen, um sie zu digitalisieren. Zum Beispiel die in Rheinbach berühmte Zeichnung „Rheinbacher Kindheit“, eine Auftragsarbeit aus dem Jahr 1979 mit vielen detailgenauen Ansichten der Stadt Rheinbach von Burg mit Hexenturm über Fachwerkhäuser und Waldkapelle bis zu Rathaus und Tomburg.

Alles mit durchaus ländlichen Details wie einem heubeladenen Pferdewagen oder schwatzenden Waschfrauen am Brunnen. Oder die nicht weniger bekannte Zeichnung Rheinbachs mit seinen Ortschaften und Wohnplätzen, eine Auftragsarbeit aus dem Jahr 1998.

Und auch die vielen Karikaturen damaliger Rheinbacher Protagonisten aus Politik und Gesellschaft, wie dem früheren Stadtdirektor Heinrich Kalenberg hoch zu Ross auf dem Reiterdenkmal mit der Widmung „Dem Schöpfer schöner teurer Anlagen“, dem Jakob Berg, langjähriger SPD-Fraktionsvorsitzender, abwechselnd mit dem erhobenen Zeigefinger droht und mahnend auf den Boden weist, quasi „vom hohen Ross“ wieder herabzusteigen.

Auch die legendäre Wette, die 1988 der Rheinbacher Mehraban Farhumand und der frühere FDP-Wirtschaftsminister Jürgen Möllemann bezüglich der Zahl von Zuschauern bei einem Fallschirmsprung Möllemanns in den Freizeitpark schlossen. Die Wette verlor Farhumand übrigens, was ihn 1100 Liter Bier kostete, dem VfL Rheinbach aber ein Spiel gegen den FC Schalke 04 im Stadion einbrachte.

Entwurfszeichnungen von Bühnendekorationen der Landsturmsitzungen sind in Bergs Sammlung von Klinz’schen Zeichnungen ebenso enthalten wie auch das Plakat zum großen Volksfest in Rheinbach im Juni 1986 und der „Trötemann“, der noch heute das Logo des Brauchtumsvereins Rheinbach ist. Und nicht zuletzt Selbst-Karikaturen von Klinz wie die auf der Einladung zu seinem 60. Geburtstag, schlicht signiert mit „ICH 1994“.

Erhältlich ist die Sammlung in Buchform im DIN-A4-Format zum Preis von 30 Euro je Exemplarauf Bestellung bei Fritz Berg, 0 22 26/40 99.

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