Masken für Rheinbach Rheinbach lehnte Spende für Masken und Desinfektionsmittel ab

RHEINBACH · Der Bestatter Ferdinand Pfahl bot der Stadt Rheinbach Tausende Masken und Desinfektionsmittel an. Die Verwaltung lehnte dankend ab. Nun wurden 25.000 Masken und weitere Schutzmaterialien an Privatpersonen verschenkt.

 Für die Gemeinschaftspraxis am Himmeroder Wall nimmt Facharzt Michael Henk (rechts) die Spende von Ferdinand Pfahl entgegen.

Für die Gemeinschaftspraxis am Himmeroder Wall nimmt Facharzt Michael Henk (rechts) die Spende von Ferdinand Pfahl entgegen.

Foto: Pfahl/Privat

Warteschlangen mit Sicherheitsabstand vor Supermärkten und Geschäften sind aktuell alltäglich. Eine Warteschlange vor einem Bestattungshaus weniger. Dieser Anblick bot sich jüngst an der Weiherstraße vor dem Geschäftsbüro des Bestattungshauses Pfahl.

Bürger können dort unter dem Stichwort „Auf Leben und Gesundheit achtgeben“ kostenlos „Vorsorgetüten“ erhalten. Enthalten sind acht Artikel, die in Zeiten der Corona-Pandemie heiß begehrt sind, darunter Mund-Nase-Masken, Desinfektionsmittel sowie ein „Ferdinand-Glücksbringer“ mit dem Schriftzug „Bleiben Sie gesund!“.

Das rege Interesse hatte selbst Firmeninhaber Ferdinand Pfahl überrascht. Schon morgens um 8 Uhr habe die erste Interessentin vor dem Büro an der Weiherstraße gestanden. Innerhalb von zwei Tagen seien bereits tausend dieser Vorsorgetüten ausgehändigt worden. Die Nachfrage sei so groß, so Pfahl, dass als Verstärkung sämtliche Familienmitglieder und auch die Reinigungskräfte herangezogen werden, um für die kommenden Tage rund 2000 weitere dieser kostenlosen Tüten vorzubereiten. Darüber hinaus habe er von seinen Mitarbeitern auch rund 500 Stöcke mit einer Länge von 1,50 Meter herstellen lassen, genau die Länge des vorgeschriebenen Mindestabstands zwischen Personen in Corona-Zeiten. Diese Stöcke werden ebenfalls kostenlos abgegeben.

Ursprünglich habe er der Stadt Rheinbach 20.000 Atemschutzmasken und 5000 FFP2-Atemschutzmasken, die erhöhte medizinische Standards erfüllen, sowie rund 500 Liter Desinfektionsmittel zur freien Vergabe spenden wollen, so Pfahl. Die Verwaltung habe jedoch abgewunken.

In der Tat habe es ein solches Angebot gegeben, und die Stadtverwaltung habe sich für dieses großzügige Angebot auch bedankt, erklärt der Pressesprecher der Stadt Rheinbach, Norbert Sauren. Allerdings habe für die angebotenen Masken und das Desinfektionsmittel seinerzeit und auch akut kein dringender Bedarf in der Verwaltung bestanden. „Daher hat man Herrn Pfahl empfohlen, die Masken und das Desinfektionsmittel an medizinische und pflegerische Einrichtungen zu spenden, deren Engpässe nach wie vor landesweit in den Medien kommuniziert werden“, so Sauren.

Pfahl hatte dann die Verteilung der Schutzmaterialien an Seniorenheime, Arztpraxen und Pflegedienste selbst übernommen. Am Ende blieben noch rund 3000 Schutzmasken übrig. Um auch diese zu verteilen, war die Idee mit den „Vorsorgetüten“ entstanden.

Aufgrund der großen Resonanz auf dieses kostenlose Angebot seien laut Pfahl bereits 2500 weitere Atemschutzmasken bestellt worden, die – so lange der Vorrat reicht – in den nächsten Tagen weiterhin am Firmensitz an der Weiherstraße 15 in Rheinbach an Privatpersonen ausgehändigt werden.

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