Friedenskundgebung in Rheinbach Mehrere Hundert Menschen setzen Zeichen der Solidarität

Rheinbach · Mehrere Hundert Menschen versammeln sich in Rheinbach bei einer Friedenskundgebung auf dem Himmeroder Wall. Stefan Raetz, Gründungsmitglied der Partnerschaft des Friedens und ehemaliger Bürgermeister Rheinbachs, wendet sich in seiner Ansprache direkt an Putin.

 Friedenskundgebung in Rheinbach: Vize-Bürgermeister Markus Pütz (2 v.l.) verliest die  Rede des erkrankten Bürgermeisters Ludger Banken.

Friedenskundgebung in Rheinbach: Vize-Bürgermeister Markus Pütz (2 v.l.) verliest die  Rede des erkrankten Bürgermeisters Ludger Banken.

Foto: Axel Vogel

Mehrere Hundert Menschen haben Mittwochabend an der Friedenskundgebung auf dem Himmeroder Wall teilgenommen, zu der der jüngste Rheinbacher Partnerschaftsverein, die „Partnerschaft des Friedens Rheinbach/Douaumont-Vaux“, eingeladen hatte. Unter dem gemeinsamen Bekenntnis „Kein Krieg in der Ukraine, kein Krieg in Europa – Europa steht zusammen!“ zeigten die  Teilnehmenden ihre Solidarität mit den Menschen in der Ukraine. Sie zeigten Fahnen und Plakate in den Nationalfarben Blau und Gelb der Ukraine und die Europa-Fahne, Schülerinnen und Schüler selbst gemalte Plakate mit Friedenssymbolen oder der Aufschrift „Hands off Ukraine“.

Friedenbotschaften aus Rheinbachs vier Partnerstädten

Als das „richtige völkerverständigende Zeichen“ und um sich gemeinsam für ein friedliches Europa einzusetzen, hatte der Verein alle vier weiteren Partnerschaftsvereinigungen eingebunden, die seit Jahrzehnten enge und intensive Kontakte und Freundschaften mit den Bürgern europäischer Städte pflegen: seit mehr als 50 Jahren mit der französischen Partnerstadt Villeneuve-les-Avignon, seit 40 Jahren mit Deinze in Belgien, seit über zwei Jahrzehnten mit  Sevenoaks in Großbritannien und mit Kamenický Šenov / Steinschönau in Tschechien. In den Partnerstädten waren jeweils kurze Videoclips  mit Friedensbotschaften von Jugendlichen, Bürgermeistern, Partnern und Vertretern von Einrichtungen aufgezeichnet worden, ebenso von Schülerinnen, Schülern und Lehrern der Rheinbacher Schulen Friedensbotschaften.

Schülerinnen der 6.3 der Gesamtschule verkauften Buttons, um mit dem Erlös ukrainische Kinder zu unterstützen. Der Zusammenschnitt dieser Botschaften spiegele „den europäischen Zusammenhalt in Rheinbach wider und ruft dazu auf, Frieden zu sichern, Menschen- und Völkerrecht zu wahren und Grenzen anzuerkennen“, verlas Vize-Bürgermeister Markus Pütz  die  Rede des erkrankten Bürgermeisters Ludger Banken. Trotz des furchtbaren Gefühls von Ohnmacht und Hilflosigkeit könne aber dennoch jeder einzelne Hilfe leisten, sei es, indem die aus der Ukraine Geflüchteten willkommen geheißen werden, die in Rheinbach ankommen, oder durch Sach- und Geldspenden oder durch das Angebot einer Unterkunft.

„Europa, ja fast die gesamte Staatengemeinschaft der Welt verurteilt den völkerrechtswidrigen Einmarsch Wladimir Putins in die Ukraine“, sagte Stefan Raetz, Gründungsmitglied der Partnerschaft des Friedens und ehemaliger Bürgermeister Rheinbachs. Unter dem Beifall der Teilnehmenden appellierte er an Putin direkt: „Hören Sie auf mit dem sinnlosen Krieg in der Ukraine, hören Sie auf, unschuldige Menschen, Frauen und Kinder zu bombardieren, hören Sie auf, ein ganzes Land in Schutt und Asche zu legen. Sie können diesen Krieg nicht gewinnen. Freiheitsliebende Menschen kann man zwar unterdrücken, aber sie werden Sie nie akzeptieren.“

Ukrainer werden bis zuletzt nicht aufgeben, da sie schon an der Demokratie „gerochen“ haben

Besonders beeindruckt waren die Teilnehmenden von der Ansprache der gebürtigen Ukrainerin Olga Lunkova-Wagner, die seit 30 Jahren in Rheinbach lebt. Sie erzählte von dem friedlichen Zusammenleben der Menschen unterschiedlicher Herkunft in der Ukraine und war sicher, dass sie zum letzten Atemzug kämpfen werden, weil sie schon an der Demokratie gerochen hätten. Zum Abschluss sangen alle die Europahymne, instrumental begleitet von Schülerinnen und Schülern des Städtischen Gymnasiums, bevor ein Videoclip mit dem Brings-Hit „Die Liebe gewinnt“ gezeigt wurde.

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