Widerstand aus der Gemeinde Regenbogenfahne vor Rheinbacher Kirche wieder entfernt
Rheinbach · Anfang Mai wurde auf Initiative der katholischen Frauengemeinschaft eine Regenbogenfahne an Rheinbacher Kirche St. Martin gehisst. Nun ist sie verschwunden. Das sagt der Pfarrer.
Anfang Mai wurde auf Initiative der katholischen Frauengemeinschaft (kfd) eine Regenbogenfahne vor der Pfarrkirche St. Martin in Rheinbach gehisst – als Zeichen für „eine tolerante, offene Kirche, in der Menschen unterschiedliche sexuelle Orientierungen haben und sie alle willkommen sind“, wie die damalige kfd-Teamsprecherin Gudrun Jülich im Mai gegenüber dem General-Anzeiger erklärt hatte.
Seit wenigen Tagen ist der Fahnenmast indes verwaist. Die Regenbogenfahne, die als Symbol für Aufbruch, Veränderung und Frieden, aber auch für Toleranz und für die Vielfalt an Lebensformen der Menschen steht, wurde eingeholt.
Was ist passiert? Auf Anfrage des General-Anzeigers verweist die aktuelle Leitung der Rheinbacher Frauengemeinschaft auf eine Stellungnahme auf der Internetseite der Kirchengemeinde St. Martin.
Auf der Webseite heißt es, dass die Regenbogenfahne nach einem Mehrheitsbeschluss des Pastoralteams entfernt wurde. „Das Leitungsteam der kfd bedauert diese Entscheidung. Uns ist dieses Zeichen für eine tolerante, offene Kirche, in der Menschen unterschiedliche sexuelle Orientierungen haben und sie alle willkommen sind, sehr wichtig“, ist auf der Internetseite darüber hinaus zu lesen.
Das sagt Pfarrer Bernhard Dobelke
Rheinbachs Leitender Pfarrer Bernhard Dobelke sagte auf Anfrage des General-Anzeigers, dass es tatsächlich Widerstand gegen die Fahne aus den Reihen der Gemeindemitglieder gegeben habe. Er habe entsprechende Reaktionen erhalten.
Sicher sei die Fahne ein Symbol für Toleranz – verschiedene Gemeindemitglieder hätten sie indes in eine politische Richtung weisend aufgefasst, führte Dobelke weiter aus. Aus diesem Grund habe die Gefahr bestanden, dass die Fahne vor der Kirche die Gemeinde spalte. So sei der Beschluss zum Abhängen erfolgt. „Wir haben das im Pastoralteam durchaus schweren Herzens so entschieden“, so Dobelke weiter.