Stadtplanung So sollen die neuen Rheinbacher Straßen heißen

Rheinbach · In der Glasstadt könnten drei neue Straßen nach Ordensschwestern benannt werden. Sie haben eine besondere Verbindung zur Stadt Rheinbach.

Am Pallotti-Areal in Rheinbach entstehen nicht nur Häuser, sondern auch neue Straßen.  Der Vorschlag ist, diese nach Ordensgründerinnen mit Bezug zur Stadt zu benennen.

Am Pallotti-Areal in Rheinbach entstehen nicht nur Häuser, sondern auch neue Straßen. Der Vorschlag ist, diese nach Ordensgründerinnen mit Bezug zur Stadt zu benennen.

Foto: Axel Vogel

Mit den neuen Baugebieten im Pallotti-Areal und auf dem Gelände der ehemaligen Majolika-Fabrik in Rheinbach entstehen insgesamt drei neue Straßen, die noch einen Namen brauchen. Über konkrete Vorschläge berät nun der Ausschuss für Stadtförderung und Feuerwehr in seiner kommenden Sitzung.

Einfach und einleuchtend ist der Name, den die Verwaltungsvorlage zur Sitzung für den Verkehrsweg nennt, der in Zukunft zwischen Keramiker- und Leberstraße die Neubauten erschließen wird: Majolikaweg. Er bezieht sich auf die Majolikafabrik Rheinbach, kurz „Marei“, die auf diesem Gelände bis 2017 Keramik produzierte.

Für die Straßen auf dem Pallotti-Areal nutzt die dort beteiligte Immobilienentwicklungsfirma bereits die Bezeichnungen „Am Kapellchensweg“ und „Gräbbachgärten“. Beide ähneln jedoch Straßennamen, die im Rheinbacher Gebiet bereits vergeben sind. Die neuen Straßen werden von der Pallottistraße abgehen. Daher gibt es nun den Vorschlag, sie ähnlich der an den Ordensgründer Vinzenz Pallotti erinnernden Straße nach Ordensgründerinnen mit Bezug zur Stadt zu benennen.

Orden legten Grundstein für Schule und Krankenhaus

In Rheinbach gab es neben den Pallottinern im Laufe der Zeit noch zwei weitere karitative Kongregationen. Von 1866 bis 1965 betrieben die „Armen Dienstmägde Jesu Christi“, auch bekannt als Dernbacher Schwestern, ein kleines Kloster in der Grabenstraße. Sie pflegten unter anderem Alte und Kranke, woraus sich später das Rheinbacher Krankenhaus entwickelte, und richteten den ersten Kindergarten der Stadt ein. Der zweite in Rheinbach tätige Orden waren die „Schwestern unserer Lieben Frau“, die sich vor allem in der Mädchen- und Frauenbildung einbrachten. Sie richteten 1911 eine höhere Mädchenschule mit Internat ein – das heutige St. Joseph Gymnasium, das seit 1999 in Trägerschaft des Erzbistums ist. Die Schwestern verließen Rheinbach 2007.

Damit würde es auf dem Pallotti-Areal einen Katharina-Kasper-Weg geben, nach der Gründerin der Dernbacher Schwestern, und einen Julie-Billiart-Weg, nach der Gründerin der „Schwestern unserer Lieben Frau“. Zusätzlich würde damit ein laut Vorlage „deutliches Zeichen“ dafür gesetzt werden, dass Frauen in der Rheinbacher Stadtgeschichte eine wichtige Rolle gespielt haben.

Hausnummern und Schilder folgen

Allgemeine Regelungen für Straßennamen gibt es in Rheinbach laut Pressestelle keine. Da sehr oft Straßennamen einen gesellschaftlichen oder geschichtlichen Hintergrund haben, schlage das Stadtarchiv in Absprache mit der Bauplanung die Namen vor. Die entsprechende Vorlage wird dann dem zuständigen Ausschuss vorgelegt. Stimmen dieser und später der Rat zu, wird der Straßenname amtlich. Der Baubetriebshof kann dann die entsprechenden Schilder beschaffen und aufstellen. Im nächsten Schritt werden auch die Hausnummern vergeben sowie die neuen Namen relevanten Behörden und Unternehmen wie der Polizei, dem Amtsgericht oder auch Energieversorgern mitgeteilt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort
Deutschland ist ein Entwicklungsland
Kommentar zum Mobilitätstag in Sankt Augustin Deutschland ist ein Entwicklungsland