Flüchtlinge in der Region Sporthalle in Rheinbach als Notunterkunft für Geflüchtete im Gespräch
Rheinbach · Die Stadt Rheinbach erwartet weitere Zuweisungen von Flüchtlingen. Da die vorhandenen Unterkünfte voll sind, nimmt sie nun auch Turnhallen in den Blick.
Zur Unterbringung von Geflüchteten wird die Stadt Rheinbach zumindest vorübergehend auf Schulturnhallen zurückgreifen müssen. Bevorzugt wird dabei, so das Ergebnis einer Debatte in der letzten Ratssitzung, die Halle an der Berliner Straße.
Erweiterung wird nicht rechtzeitig fertig
Angesicht der bevorstehenden Zuweisungen durch die zuständige Bezirksregierung Arnsberg würden die vorhandenen Kapazitäten nicht ausreichen, hatte Daniele Hoffmann, Leiterin des zuständigen Fachbereichs Rat, Öffentlichkeitsarbeit, Ordnung und Soziales, in der Ratssitzung informiert. Mit etwa 44 Personen sei demnach bis Jahresende zu rechnen. Zwar laufen die Planungen zur Erweiterung der Unterkunft am Schornbuschweg bereits, doch bis zur Fertigstellung der weiteren Containereinheiten wird es noch dauern. Die Stadt braucht daher eine Zwischenlösung.
Der Rat musste entscheiden, ob eher auf Schulturnhallen oder Mehrzweckhallen geschaut werden solle. „Wir wollen keine Notunterkünfte in Mehrzweckhallen und Turnhallen. Daher sind wir für jedes andere Angebot dankbar“, so Bürgermeister Ludger Banken. Aber er gab auch zu bedenken: „Von den Zahlen, die uns jetzt bekannt sind, macht es keinen Sinn, in ,klein-klein‘ zu denken.“ Was seiner Ansicht nach gegen die kleineren Mehrzweckhallen spreche. Er schlug die Sporthalle am Dederichsgraben vor.
Dagegen kam aus der UWG die Idee, die Sporthalle an der Berliner Straße in den Blick zu nehmen. Denn dort hat die Stadt für das Frühjahr 2023 bereits eine Renovierung eingeplant. Spätestens dann stünde sie für den Schul- und Vereinssport ohnehin nicht mehr zur Verfügung.
Beigeordneter Knauber: Traglufthalle wäre „Wahnsinn“
Insgesamt fiel die Entscheidung den Ratsmitgliedern nicht leicht. Vorschläge wie die Beschaffung einer Traglufthalle oder gar Zelte wiesen aber die meisten zurück. Allein aus energetischen Gründen sei eine Traglufthalle „Wahnsinn“, befand auch der Erste Beigeordnete Raffael Knauber. Damit habe man auch in anderen Kommunen schlechte Erfahrungen gemacht, so Hoffmann. Die Nachfrage eines Ratsmitgliedes bei einem Amtskollegen in Mettmann bestätigte dies. Gegen die Mehrzweckhallen der Orte und die Stadthalle spreche zudem, dass sie in Katastrophenfällen als „Leuchttürme“, also Anlaufstellen für die Bevölkerung vorgesehen sind.
Vor der Abstimmung gewähret Bürgermeister Banken den Fraktionen eine zehnminütige Sitzungsunterbrechung für interne Gespräche. Am Ende stimmten sie dafür, dass die Verwaltung Vorbereitungen für Notunterkünfte in einer Halle beginnen soll. Präferiert werde dabei die Halle an der Berliner Straße. Für die endgültigen Entscheidungen wird sich der Rat allerdings Ende November noch einmal zu einer Sondersitzung treffen.