Viele Menschen sollen noch kommen Stadt Rheinbach sucht dringend Wohnraum für Geflüchtete

Rheinbach · Die Stadt Rheinbach appelliert an die Bürger und überlegt, wieder Notunterkünfte einzurichten, denn es wird dringend Wohnraum für Geflüchtete benötigt. Zugleich bereitet sich die Stadt für den Fall vor, dass sie keine weiteren Objekte anmieten kann.

 Die Wohnanlage am Rheinbacher Schornbuschweg soll erweitert werden, um mehr Menschen Platz zu bieten. Archivfoto: Vogel

Die Wohnanlage am Rheinbacher Schornbuschweg soll erweitert werden, um mehr Menschen Platz zu bieten. Archivfoto: Vogel

Die Stadt Rheinbach sucht zur Unterbringung von Flüchtlingen dringend mehr Wohnraum, den sie anmieten kann. Das teilte die Stadtverwaltung jetzt in einer Pressemitteilung mit.

Zurzeit leben in Rheinbach nach Angaben der Stadt 376 geflüchtete Menschen, davon kommen 258 Personen aus der Ukraine. Insgesamt 273 Geflüchtete wohnen laut Stadt derzeit in städtischen Unterkünften.

„Als sogenannte Hochwasserkommune war Rheinbach bis zum 30. September von der Zuweisung Geflüchteter ausgenommen“, heißt es in der Mitteilung weiter. Das bedeutet, dass die Stadt aufgrund der Schäden durch die Flutkatastrophe keine weiteren Menschen aufnehmen musste. Das ist nun aber nicht mehr so.

„Seit Oktober greift auch für Rheinbach wieder die Zuweisung von Geflüchteten durch die Bezirksregierung Arnsberg mit einer aktuell zu erfüllenden Aufnahmequote von über 100 Personen, die voraussichtlich noch deutlich steigen wird“, so die Stadt weiter. Zum Hintergrund: Die Bezirksregierung Arnsberg ist landesweit für die Zuweisung von Geflüchteten zuständig.

Bereits jetzt sei absehbar, dass es für die Menschen, die kommen werden, nicht genug Plätze in den städtischen Unterkünften gibt, heißt es aus dem Rathaus weiter. Anders als 2015, als ebenfalls viele Geflüchtete gekommen waren, steht laut Stadtverwaltung jetzt deutlich weniger privater Wohnraum zur Anmietung zur Verfügung, was vor allem mit der Hochwasserkatastrophe zu tun hat.

In seiner Sitzung am 24. Oktober hat der Rheinbacher Stadtrat beschlossen, angebotene Objekte zu mieten und gegebenenfalls notwendige Umbauarbeiten zu veranlassen. „Bitte prüfen Sie wohlwollend, ob Sie freien bewohnbaren Wohnraum für die dezentrale Unterbringung der Flüchtlinge zur Verfügung stellen können“, appelliert Rheinbachs Bürgermeister Ludger Banken an die Bürgerinnen und Bürger.

Darüber hinaus hat der Stadtrat entschieden, die vorhandene Wohnanlage am Schornbuschweg um ein viertes und fünftes zweigeschossiges Containergebäude zu erweitern. „Die Lieferung und Errichtung des Erweiterungsbaus ist aufgrund der hohen Nachfrage und entsprechender Lieferzeiten nicht vor Frühjahr 2023 möglich“, heißt es dazu allerdings von der Stadtverwaltung. Die Stadt rechne mit Kosten in Höhe von rund vier Millionen Euro für diese Erweiterung, sagte eine Sprecherin der Stadt auf Nachfrage des General-Anzeigers.

Zudem wird in der Stadt bereits laut über die Einrichtung von Notunterkünften nachgedacht. Eine Entscheidung darüber, ob Rheinbach die Planungen einer oder mehrerer Notunterkünfte auf den Weg bringen soll, wurde auf die nächste Ratssitzung am Montag, 7. November, verschoben. Nach Darstellung der Stadt kommen als Notunterkünfte Schulturnhallen oder Mehrzweckhallen in den Ortschaften in Betracht.

Angebote für Mietobjekte zur Unterbringung von Flüchtlingen können an die Stadt Rheinbach, Liegenschaften, Schweigelstraße 23, 53359 Rheinbach, gerichtet werden. Kontakt: ☏ 022 26/91 73 23 oder bauverwaltung@stadt-rheinbach.de.

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