Rheinbacher Höhenort Bürgergespräch in Todenfeld ergibt viele konstruktive Anregungen

Rheinbach-Todenfeld · Auch Todenfeld ist man vor Problemen nicht gefeit. Das Bürgergespräch im Rheinbacher Höhenort erwies sich nun als konstruktiv in der Sache und locker im Ton.

Am Parkplatz vor der Kapelle St. Hubertus in Todenfeld befindet sich eine Bushaltestelle. Falsch geparkte Busse bereiten einer Anwohnerin früh morgens Probleme. Ludger Banken (3.v.li) nahm bei der Ortsbegehung Anliegen und Anregungen von Ortsvorsteher Reinhard Ganten (5.v.li) und etwa 15 Bürgerinnen und Bürgern entgegen.

Am Parkplatz vor der Kapelle St. Hubertus in Todenfeld befindet sich eine Bushaltestelle. Falsch geparkte Busse bereiten einer Anwohnerin früh morgens Probleme. Ludger Banken (3.v.li) nahm bei der Ortsbegehung Anliegen und Anregungen von Ortsvorsteher Reinhard Ganten (5.v.li) und etwa 15 Bürgerinnen und Bürgern entgegen.

Foto: Gerda Saxler-Schmidt

Wer in dem Rheinbacher Höhenort Todenfeld wohnt, schätzt sich glücklich. Und zwar quer durch alle Generationen. Obwohl das rund 350 Einwohner zählende Dorf weder Kindergarten noch Grundschule noch Mehrzweckhalle noch Gaststätte hat. So musste das Bürgergespräch mit Bürgermeister Ludger Banken auch im benachbarten Hilberath stattfinden.

Todenfeld, gelegen auf 395 Höhenmetern zwischen Feldern und Wäldern mit Blick auf die Köln-Bonner Bucht auf der einen und die Ahr-Höhen auf der anderen Seite, muss also besonders lebenswert sein, wenn sich trotz dieser fehlenden Infrastruktur ältere Bewohner ebenso dort wohlfühlen wie junge Familien mit Kindern.

„Es ist ein wunderschöner Ort mit dem ein oder anderen kleineren Problem. Einiges werden wir lösen können“, stellte Bürgermeister Banken fest nach dem Spaziergang durch den Ort, bei dem ihm rund 15 Bürgerinnen und Bürger ihre Anliegen vorgetragen hatten. Sei es, dass die Stadt auf die Verkehrsbetriebe einwirken will, um eine Anwohnerin an der Bushaltestelle Kirchstraße zu unterstützen, dass ihre Ausfahrt nicht früh morgens vom Bus zugeparkt wird. Oder seien es Sicherheitsgefahren auf der verkehrsbelasteten Todenfelder Straße/L492 als Hauptachse zur Ahrregion. Oder auch die Erhöhung eines Geländers zur Absturzsicherung an der dortigen Bushaltestelle.

Viele Kinder im Vorschulalter machen den Ort lebendig

„Wir haben tatsächlich eine aufstrebende Jugend“, sagte Ortsvorsteher Reinhard Ganten. „Das hat den Charakter von Todenfeld auch verändert.“ Allein 25 Kinder im Vorschulalter zählt er als Spielplatz-Nutzer. Deren junge Väter wollten auch „nicht meckern“, auch wenn Internet- und Mobilfunkverbindungen zu wünschen übriglassen. Zumindest sei Todenfeld gleich an mehrere Buslinien angebunden, was bei vielen anderen Orten dieser Größe nicht der Fall sei.

Ein Vorschlag der jungen Väter aber soll von Rheinbachs Wirtschaftsförderung weiterverfolgt werden: Ein Carsharing-Angebot, bei dem ein Pool von Autos zur Verfügung steht, die gezielt dann gebucht werden können, wenn sie auch wirklich gebraucht werden. Ein solches Angebot werde sicherlich auch von älteren Todenfeldern angenommen, war Ortsvorsteher Ganten sicher. Thema war auch ein Resilienz-Zentrum für Katastrophenlagen. Für eine Notlage fehlen etwa Feuerwehrhaus und Mehrzweckhalle oder ähnliche Einrichtungen.

Ein paar „Schildbürgerstreiche“ sind Thema

Da fallen „Schildbürgerstreiche“, wie sie Ortsvorsteher Ganten mit einem Augenzwinkern nannte, weniger ins Gewicht, zumal sie unbürokratisch gelöst werden können. So hat der städtische Bauhof etwa die nur einen Quadratmeter große „Blühwiese“ am Rande des Dorfplatzes kurzerhand mit der Wiese abgemäht. Mit Lachern quittierten Bürger und Stadtspitze die Bauhof-„Schildbürgerstreiche“ am im Hang gelegenen Spielplatz: Die Tischtennisplatte ist so im Gefälle aufgebaut, dass „der, der oben steht, immer gewinnt“, wie Ganten schmunzelnd feststellte. Ähnlich auch die Platzierung des Wipptieres. Wegen des Gefälles können kleinere Kinder nicht selbst aufsteigen, sondern müssen von Erwachsenen hoch gehoben werden.

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