Kostensteigerungen Leitungswasser in Rheinbach soll um mehr als 20 Prozent teurer werden

Rheinbach · Die Teuerungen in vielen Lebensbereichen treffen in Rheinbach nun wohl auch das Trinkwasser. Der Betriebsausschuss der Stadt soll über eine deutliche Preissteigerung entscheiden.

Frisches Wasser wird ständig gebraucht. In Rheinbach sollen die Kosten dafür deutlich steigen.

Frisches Wasser wird ständig gebraucht. In Rheinbach sollen die Kosten dafür deutlich steigen.

Foto: Oliver Berg/Oliver Berg (Archiv)

Die Kosten für Frischwasser in Rheinbach könnten im kommenden Jahr steigen. Zumindest sieht das eine geplante Änderung der Gebührensatzung vor, über die der Betriebsausschuss der Stadt am Donnerstagabend entscheiden soll.

33 Cent mehr pro Kubikmeter

In der Sitzung werden sich die Ausschussmitglieder vor allem mit dem Wasserwerk als städtischem Betrieb befassen müssen. Der Jahresabschluss 2021, die Benennung eines Wirtschaftsprüfers für den Jahresabschluss 2022 und der Entwurf für den Wirtschaftsplan 2023 stehen auf der Tagesordnung. Für die Rheinbacher wahrscheinlich am interessantesten: eine aus der Gebührenkalkulation für die kommenden Jahre abgeleitete Änderung der Kosten, die ihnen entstehen. Und da geht es – zumindest in der vorgeschlagenen Gebührensatzung – überall nach oben. So sollen die Gebühren für die Bereitstellung von Wasserzählern je nach Nenndurchfluss auf 8,90 Euro bei der kleinsten Größe (bisher 5,90 Euro) bis 33,10 Euro (bisher 23,64 Euro) bei der größten Größe ansteigen. Bei Verbundwasserzählern sind ebenfalls Erhöhungen vorgesehen. Und die Verbrauchsgebühr für Frischwasser soll auf 1,75 Euro je Kubikmeter angehoben werden. Bisher zahlen die Rheinbacher dafür 1,42 Euro, jeweils inklusive Wasserentnahmeentgelt und zuzüglich Mehrwertsteuer. Eine Steigerung von rund 23 Prozent also, die im Raum steht.

Talsperrenverband erhöht ebenfalls die Preise

Eine Begründung für die geplante Erhöhung wird ebenfalls aufgeführt: So habe der Wahnbachtalsperrenverband (WTV), von dem das Rheinbacher Wasserwerk sein Frischwasser bezieht, ebenfalls eine Preissteigerung angekündigt – auf 0,866 Euro pro Kubikmeter im Jahr 2023 (bisher 0,7215 Euro). „Weitere Erhöhungen durch die derzeitige Energiekrise, wie zum Beispiel Strom, Gas und Materialkosten sowie gestiegene Personalaufwendungen durch Tarifsteigerungen, führen zu einer notwendigen Anhebung der Grund- und Verbrauchsgebühren“, heißt es in den Sitzungsunterlagen. Die enthalten auch eine Übersicht über die Wassergebühren der umliegenden Kommunen. Demnach zahlen Meckenheimer netto 1,85 Euro pro Kubikmeter Frischwasser, Bornheimer 1,71 Euro und Kunden der Stadtwerke Bonn 1,74 Euro. Deutlich günstiger ist Frischwasser für Kunden des Wasserversorgungsverbandes Euskirchen-Swisttal mit 1,12 Euro pro Kubikmeter.

Wasserversorgung bei Stromausfall stabil

Laut Wirtschaftsplan versorgt das 196 Kilometer lange Rohrnetz des Rheinbacher Wasserwerkes 8179 Hausanschlüsse. Im Besitz des Wasserwerkes sind vier Hochbehälter mit einem Speichervolumen von 4900 Kubikmetern. Sie sind auch von Bedeutung in der für den Ausschuss mitgelieferten „Risikofrüherkennung des Eigenbetriebes Wasserwerk“.

Darin wird analysiert, wie gut der Rheinbacher Betrieb auf Aus- und Notfälle vorbereitet ist. Demnach reicht der Füllstand der Hochbehälter aus, um auch bei einem Stromausfall die Trinkwasserversorgung kurzfristig stabil zu halten. Für längere Ausfallzeiten könne auf ein mobiles Stromaggregat für Pumpen zurückgegriffen werden. Sollte die Telefonanlage ausfallen, könnten Mitarbeiter auf die Funkgeräte der Rheinbacher Feuerwehr zurückgreifen.

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