Umweltschutz vor Ort Warum es entlang der Felder in Rheinbach nicht durchgängig blühen kann

Rheinbach · Mehr Büsche und Pflanzen entlang der Felder in Rheinbach, so lautet ein Bürgerantrag zum Umweltschutz vor Ort. Allerdings ist die Umsetzung dieses Wunsches nur eingeschränkt möglich. Das ist der Grund.

 So ein bepflanzter Wegesrand am Feld bietet Tieren und Insekten Zuflucht. In Rheinbach ist so eine Aufwertung aber nicht überall möglich.

So ein bepflanzter Wegesrand am Feld bietet Tieren und Insekten Zuflucht. In Rheinbach ist so eine Aufwertung aber nicht überall möglich.

Foto: picture alliance/dpa/Markus Scholz

Rund um Rheinbach gibt es schöne Landschaften, aber wenig davon ist unberührt. Entlang der Wege zwischen den landwirtschaftlich genutzten Flächen sollte die Stadt etwas für den Umweltschutz tun, so der Inhalt es Bürgerantrags, mit dem sich der Ausschuss für Umwelt und Mobilität kürzlich befasst hat. Letztendlich fand die Idee auch die Zustimmung Ausschussmitglieder. Allerdings lässt sich das Naturprojekt nur eingeschränkt umsetzen.

Was beantragt war: Dem Ausschuss lag ein Bürgerantrag vor. Der Vorschlag darin: Die Stadt soll eine Liste der Feldwege in Rheinbach und den zugehörigen Ortschaften erstellen, die für eine ökologische Aufwertung durch eine Anpflanzung mit heimischen Blumen und Sträuchern am Wegrand geeignet sind. „Der starke Rückgang von Insekten-, Vogel- und Kleinsäugetierarten unter anderem infolge intensiver Landwirtschaft wird allgemein beklagt“, heißt es dazu in der Antragsbegründung. In der „weitgehend kahlen Agrarlandschaft um Rheinbach“ sollte so diesen Tieren Zuflucht und Lebensraum geboten werden.

Was schon geschehen ist: Der Antrag nimmt Bezug auf ein vergleichbares Projekt im Rheinbacher Stadtteil Todenfeld. Dort, so geht auch aus der Sitzungsvorlage hervor, sind bereits Pflanzen gesetzt worden. Diese wurden passend zu den ökologischen Bedingungen vor Ort ausgewählt. Allerdings konnte hier nur eine teilweise Bepflanzung erfolgen, sprich: Der Wegesrand ist nicht ununterbrochen mit Gebüsch und ähnlichem versehen worden.

Wo Probleme liegen: Auch für weitere Wegraine in Rheinbach wird, so schreibt es die Verwaltung zum Sachstand beim Bürgerantrag, nur eine fragmentierte, also auf bestimmte einzelne Flächen beschränkte Anpflanzung von Gehölzen möglich sein. Ein Grund sind die einzuhaltenden Grenzabstände. Außerdem wird aufgeführt, dass eine weitere Bepflanzung an den Wegen zwischen Feldern die angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen beschatten würde. Das könne langfristig zu Konflikten mit den Besitzern der Parzellen führen. „Angenommen wird ein Ertragsverlust mit vermehrten Schadensersatzforderungen als Folge“, so die Vorlage für den Ausschuss. Und dann muss auch noch an den Wegen eine ausreichende Breite erhalten bleiben, damit sich dort auch große Fahrzeuge begegnen können. Somit sind viele Wegraine ausgeschlossen, an weiteren wäre eine zerstückelte Bepflanzung nötig. Das sei allerdings mit einem höheren Pflegeaufwand für einen verhältnismäßig geringen Nutzen verbunden.

Was in Rheinbach getan werden soll: Mit einem einstimmigen Beschluss stellte der Ausschuss fest, dass das Vorhaben der ökologischen Aufwertung der Feldraine in Rheinbach eingeschränkt zu realisieren ist. Anvisiert wird, diese Idee durch das Projekt „Vernetztes Rainland“ in ein größeres Konzept einzubinden. In diesem Kooperationsprojekt der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg und der Biologischen Station im Rhein-Sieg-Kreis mit den sechs linksrheinischen Kreiskommunen soll ein Netzwerk aus blühenden Lebensräumen entstehen. Unter anderem werden kommunale Wegraine und vergleichbare Flächen insektenfreundlicher gestaltet. Erste geeignete Wegraine dafür hat die Stadt Rheinbach bereits rund um Wormersdorf identifiziert. Laut Sitzungsvorlage wurde dort bereits im Frühjahr eingesät.

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