Auszeichnung für Schriftsteller Rheinbacher Glasdolch für dänischen Thriller-Autor Jussi Adler-Olsen

Rheinbach · Jussi Adler-Olsen ist der vierte Preisträger des Rheinbacher Glasdolchs, der seit 2017 verliehen wird. Damit wird der dänische Thriller-Autor für sein Lebenswerk gewürdigt.

 Hat den Rheinbacher Glasdolch erhalten: Schriftsteller Jussi Adler-Olsen (Mitte), hier mit Jurymitglied Christel Engeland und Laudator Ralf Kramp.

Hat den Rheinbacher Glasdolch erhalten: Schriftsteller Jussi Adler-Olsen (Mitte), hier mit Jurymitglied Christel Engeland und Laudator Ralf Kramp.

Foto: Gerda Saxler-Schmidt

Der dänische Star unter den Thriller-Autoren, Jussi Adler-Olsen, hat am Freitagabend den Rheinbacher Glasdolch für sein Lebenswerk entgegengenommen. „Schein und Sein – diese beiden Ebenen gleichermaßen pfleglich zu behandeln und auszuarbeiten, ist die große Gabe, über die Krimiautorinnen und -autoren verfügen. Besonders Jussi Adler-Olsen“, sagte Laudator Ralf Kramp, seinerseits renommierter Eifelkrimi-Autor, Verleger und Karikaturist vor rund 380 Zuhörern. „Stück für Stück kratzt er von Buchseite zu Buchseite ein wenig von der Oberfläche ab, bis sich die grausame Realität offenbart. Unter der Hygge lauert der Schrecken.“

Carl Valdemar Jussi Henry Adler-Olsen, so der wohlklingende vollständige Name des Bestsellerautors, ist der vierte Preisträger des Rheinbacher Glasdolchs, der seit 2017 verliehen wird. Und zwar von der Vereinigung Rheinbacher Krimi-Autoren und Krimi-Verkäufer auf Initiative von Buchhändler Christoph Ahrweiler sowie Verleger und Autor Winrich C. Clasen.

Das Preisobjekt kommt von der Rheinbacher Glasfachschule

Die bisherigen Preisträger waren Peter James, Val McDermid und Wolfgang Schorlau, allesamt in der Reihe mit Adler-Olsen internationale Bestsellerautorinnen und -autoren und Meister ihres Fachs. Ein Meisterstück ist auch das Preisobjekt, so Buchhändlerin und Jury-Mitglied Christel Engeland: ein 25 bis 30 Zentimeter großes Unikat zu hundert Prozent aus Glas, geschaffen von drei Dozenten der Rheinbacher Glasfachschule. Elena Ritter fertigte den Griff, Stephan Muders die Klinge und Eduard Peters hat die Teile mit UV-Verklebung zu einem Ganzen zusammengefügt.

Aus der Kooperation mit der Glasfachschule war auch die Ausstellung im Foyer zu Szenen aus dem vorangegangenen Band um Carl Mørck „Opfer 2117“ entstanden. Unter der Anleitung der Dozentinnen Tanja Durchholz, Anna Weinreich und Johanna Haan hatten die Abschlussklassen der Gestaltungstechnischen Assistenten der Jahrgänge 2021 und 2022 auch alternative Buchcover entworfen.

Autor gibt unterhaltsames Interview

Vor der Preisverleihung gab der Autor in einem sehr unterhaltsamen Gespräch mit der Journalistin und Autorin Margarete von Schwarzkopf und dem Schauspieler Peter Lohmeyer interessante Einblicke in sein Leben, seine Arbeitsweise und sein jüngstes Buch „Natrium Chlorid“. Es ist der neunte Band für Carl Mørck und das Sonderdezernat Q. Der „Anfang von allem“ sei gewesen, dass er in einer Psychiatrie aufgewachsen sei, bekannte Adler-Olsen augenzwinkernd. Sein Vater war Psychiater und nahm ihn oft mit. Dort habe er einen Mörder kennengelernt, der seine Frau getötet hatte, zu ihm als Kind aber immer besonders freundlich gewesen sei. Die gute und gleichzeitig die böse Seite in einem Menschen zu sehen, war eine prägende Beobachtung.

Sein internationaler literarischer Durchbruch gelang 2007 mit seinem ersten Fall für Carl Mørck und dem Team des Sonderdezernats Q. Im neunten Band „Natrium Chlorid“, aus dem Lohmeyer einige Passagen vortrug, geht es um einen jahrzehntelang unentdeckten Serienmörder und Mørcks Anfänge bei der Polizei. Der scheinbare Selbstmord einer Frau an ihrem 60. Geburtstag lässt Carl Mørck, Haffez Al-Assad, Gordon Taylor und Rose alte Fälle wiederaufnehmen und der Spur des Natriumchlorids, des Kochsalzes, folgen. Denn als persönliche Handschrift hinterlässt der Mörder in der Nähe seiner Opfer immer ein Häufchen Salz.

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