Improvisationstheater der "Springmaus" Rheinbacher Publikum hatte gut zu tun
RHEINBACH · Ein romantisches Musical über die eigene Liebesgeschichte - Peter und Ulrike aus Oberdrees avancierten unverhofft zu Stars im "Merry Christmaus"-Programm der "Springmaus" im Stadttheater.
Das Improvisationstheater aus Bonn setzte die Geschichte des erzählfreudigen Paares aus dem Publikum spontan in bühnenreife und stimmgewaltige Melodramatik um - freilich nicht, ohne sich dabei einige künstlerische Freiheiten herauszunehmen.
Demnach verschlang Peters Hündin Resi zuerst den Weihnachtshummer, um sodann Ulrikes depressiven Hund Hägar zu neuer Lebenslust und sogar zum Studium der französischen Sprache und Liebeskunst zu verführen.
Nicht nur in die Gemütszustände von Hunden, sondern auch des Publikums, das teils aus Meckenheim und auch aus Bad Münstereifel angereist war, konnte sich das dreiköpfige Ensemble bestens einfühlen: So zelebrierten Mirja Regensburg und Georg Roth das alljährliche Adventskranzbinden mal in heller Vorfreude, mal in abgründigem Hass, dann wieder in Melancholie oder Wollust - am Klavier passend begleitet von Paul Hombach.
Zur Hochform lief Pianist Hombach beim Martinslied "De hellije Zinter Mätes" auf, das er auf Publikumswunsch durch alle möglichen Musikstile von Reggae über Jazz und Klassik bis hin zu einem jamaikanischen "No Zinte Mätes, no cry" deklinierte.
Außerdem galt es an dem kurzweiligen Abend noch, Sebastian Vettel mit Nussknackern am Taj Mahal aufzuspüren, eine Nähmaschine im Sprachenkauderwelsch umzutauschen, wie die Elche zu röhren und dabei einen Ententanz aufzuführen. In der Weihnachtszeit haben eben nicht nur Santa und Senta Claus, sondern auch die Zuschauer alle Hände voll zu tun - jedenfalls beim Mitmachtheater der "Merry Christmaus".
