Projekte der Rheinbacher Initiative Saat der Togo-Hilfe trägt reiche Früchte

Rheinbach · Wie wohltuend ist es, zu sehen, wenn was heranwächst. Und wenn diese zarten Pflänzchen auch noch reiche Früchte tragen, wächst auch die Zufriedenheit. Dieses Gefühl erfüllte auch Michael Firmenich, Vorsitzender der Togo-Hilfe Rheinbach, bei seinem jüngsten Besuch in dem westafrikanischen Land.

Für ihn und seine Mitstreiter gab es gleich mehrere besondere Momente. In zwei vom Verein unterstützten Berufsausbildungszentren schlossen erstmals Auszubildende ihre Lehre ab.

Für die Regionen, in denen es bis dahin keinerlei ausgeübte Handwerksberufe und somit keinerlei Ausbildungsbetriebe gab, ist dies ein enormer Fortschritt. Denn: Die neuen Absolventen wollen in der jeweiligen Region bleiben, einen eigenen Betrieb eröffnen und ebenfalls ausbilden. "Bisher konnten Jugendliche aus diesen Regionen nur zur Armee oder aufs Feld gehen", berichtet Firmenich im Gespräch mit dem GA. Häufig retteten sich junge Leute aus der Buschregion oder aus der Savanne in die Landflucht. Somit verhinderten die Lehrstellenprojekte nicht nur eine weitere Steigerung der Landflucht, sondern "auch den Abzug in andere Wirtschaftsräume - wie nach Europa", so Firmenich.

Die Ausbildungszentren können die Lehrlinge als fertige Weber, Schreiner, Schweißer, Schneider, Schlosser oder Eisenbieger verlassen. Die Lehrstätten zeichnen sich dadurch aus, dass "ausschließlich bedürftige Jugendliche, Straßenkinder, Waisen oder verstoßene Frauen zur Ausbildung aufgenommen werden", berichtet der Rheinbacher. Besonders erfreulich aus Vereinssicht ist, dass einige Patenkinder aus dem Programm der Sozialpatenschaften der Togo-Hilfe ihren Schulabschluss machen konnten. Denn: Berufsbildende Schulen sind in dem Land nicht nur ein kostbares Gut, sondern auch eine teure Angelegenheit. Für eine mehrjährige Ausbildung seien mehrere Tausend Euro fällig.

Und: Fast alle Schulkinder der Sozialpatenschaften wurden eine Schulklasse höher versetzt. Seitdem der Verein darauf besteht, dass die Erziehungsberechtigten vom Patengeld Schulbücher anschaffen müssen und jedes Kind bei den Kontrollbesuchen eine Vorleseprobe machen muss, seien die schulischen Leistungen merklich besser geworden. "Dass ein Kind Schulbücher für den Unterricht hat, ist in Togo nicht selbstverständlich", so der Optikermeister.

Am Sonntag ist die Togo-Hilfe auf dem Rheinbacher Weihnachtsmarkt vertreten, um Schnitzereien, Schmuck und Bilder feilzubieten.

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