Sanierung nach Sturmschaden Im März soll die Rheinbacher Waldkapelle wieder im alten Glanz erstrahlen

Rheinbach · Im vergangenen Frühjahr stürzte ein Baum auf die Rheinbacher Waldkapelle und beschädigte das Dach schwer. Rund ein Jahr später sollen die Arbeiten abgeschlossen sein, hofft Kirchen-Baukoordinator Günter Spittel.

 Die Waldkapelle im Rheinbacher Stadtwald wird derzeit noch renoviert. Die Arbeiten sollen im März abgeschlossen sein.

Die Waldkapelle im Rheinbacher Stadtwald wird derzeit noch renoviert. Die Arbeiten sollen im März abgeschlossen sein.

Foto: Axel Vogel

Eine Nachricht, auf die viele Rheinbacher schon gewartet haben: Die Sanierungsarbeiten an der Waldkapelle werden voraussichtlich im März beendet sein. Knapp ein Jahr, nachdem ein Baum auf das kleine Rheinbacher Wahrzeichen gestürzt war, soll die Kapelle dann wieder im alten Glanz erstrahlen.

Anfang April war ein Baum nahe der Kapelle im Sturm auf das Kapellendach gekippt. Dabei wurden alle vier Seiten des Daches und das darauf aufgesetzte kleine Türmchen beschädigt. Kurzfristig war zudem das Kreuz vom Dach verschwunden, tauchte aber bald wieder auf. Günter Spittel, Baukoordinator für die katholischen Gemeinden in Rheinbach, Meckenheim und Swisttal, erläuterte schon kurz nach dem Unfall, dass ein Dachdecker mit ausgewiesener Expertise für denkmalgeschützte, mit Naturschindeln gedeckte Dächer bereits hinzugezogen worden sei. Allerdings dauerten die Absprachen mit Versicherung und Denkmalschutz länger als erwartet. So kam den laufenden Sanierungsarbeiten schließlich das Winterwetter in die Quere. Aktuell ist an der Baustelle wenig los.

17.000 Nägel für die Dachschindeln

Geschehen ist aber schon viel, wie Spittel auf GA-Nachfrage berichtete. So seien drei Seiten des Daches bereits neu eingedeckt. Natürlich in „altdeutscher Legeweise“. 17.000 Nägel habe der Dachdecker dafür entfernen müssen – jede Schieferplatte sei einzeln vernagelt gewesen, erklärt Spittel. Und genauso viele Nägel werden am Ende wahrscheinlich gebraucht, um alle Schieferplatten wieder an Ort und Stelle zu fixieren.

Die letzte Seite über dem Eingangsbereich könne aber erst fertigstellt werden, wenn darunter die Tuffsteinarbeiten abgeschlossen seien. Ein Rheinbacher Steinmetz ist damit bereits betraut, die Steine von Hand passend zu fertigen. Bei der derzeitigen Witterung könne der notwendige Spezialkleber für die Arbeiten an der Kapelle aber nicht verwendet werden, so der Baukoordinator.

Rund 55.000 Euro wird die Sanierung nach aktuellem Stand kosten, bezahlt von der Sturmschadenversicherung der Kirchengemeinde. Denn, wie ein Gutachter bestätigte, der Baum sei augenscheinlich gesund gewesen, bevor er auf die Kapelle gefallen sei. Erst nach dem Umsturz sei zu erkennen gewesen, dass er im Inneren bereits faul war.

Ein Zentrum der Gemeinde

Nach dem Stand der Arbeiten an der Waldkapelle hätten sich immer wieder Menschen bei den dort tätigen Handwerkern erkundigt, so Spittel. „Sie ist ein Rheinbacher Heiligtum“, beschreibt er es. „Es ist immer noch ein Wallfahrtsort, auch für Menschen, die gar keine Wallfahrten machen.“ Jederzeit könne man an der Kapelle Menschen treffen, die kurz innenhalten, teils einfach zur Ruhe kommen, manche beten.

Spittel hat beobachtet: „An der Waldkapelle ist man nie allein.“ Sie sei ein Zentrum der Gemeinde. Was sich auch zeigt, wenn dort Gottesdienst gefeiert wird. Jeden dritten Sonntag im Monat lädt die Gemeinde um 15 Uhr dazu ein, selbst während der Bauarbeiten gibt es das Angebot. „Die Gottesdienste sind nicht selten besser besucht als die in der Kirche“, sagt Spittel. Nicht zuletzt, weil auch Besucher aus den Rheinbacher Ortschaften und Umgebung herkommen. Von schlechtem Wetter lassen sie sich nicht abhalten. Bei eher schlechter Witterung an Heiligabend trafen sich rund 350 Menschen zur Weihnachtsandacht.

Der nächste Gottesdienst an der Waldkapelle ist ein „Karnevalsspecial“ außer der Reihe am Sonntag, 12. Februar, um 15 Uhr. Kostüme sind gewünscht, Lieder und Texte auf Mundart eingeplant.

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