Katholische Kirche in der Region Sanierungen am Pfarrhaus in Rheinbach abgeschlossen

Rheinbach · In der Kirchengemeinde in Rheinbach sollen die Katholiken den Weg in die Zukunft mitgestalten. Angeregt wird die Debatte durch einen im Erzbistum Köln angestrebten Erneuerungsprozess. Ein erster Schritt in Richtung Zukunft, die Sanierungsarbeiten am Pfarrhaus der Kirche Sankt Martin, ist abgeschlossen.

 Die Renovierung des Pfarrhauses ist abgeschlossen. 2020 geht es in Rheinbach um den Umbau der katholischen Gemeinde nach den Vorgaben des Erzbistums.

Die Renovierung des Pfarrhauses ist abgeschlossen. 2020 geht es in Rheinbach um den Umbau der katholischen Gemeinde nach den Vorgaben des Erzbistums.

Foto: Matthias Kehrein

Mit dem Abschluss der Renovierung des Pfarrhauses am Fuße der Kirche Sankt Martin ist ein Projekt, das die katholische Kirchengemeinde Rheinbach in diesem Jahr in Angriff genommen hatte, erfolgreich abgeschlossen. Die wichtigsten Anliegen, die 2020 anstehen, erläuterte der leitende Pfarrer Bernhard Dobelke. Im Mittelpunkt soll die Auseinandersetzung mit der Frage stehen, wie die Zukunft der Pfarrei in Zeiten starker gesellschaftlicher Veränderungen aussieht.

Angeregt wird die Debatte durch einen im Erzbistum Köln angestrebten Erneuerungsprozess. Er ist in dem von Rainer Maria Kardinal Woelki konzipierten pastoralen Zukunftsweg verankert und umfasst das gesamte Bistum. Das Papier dient als Anregung für die Pfarrgemeinden, sich über ihre konkreten Bedürfnisse klar zu werden. Mit Unterstützung des Kirchenvorstands hat sich der Gemeinderat in Rheinbach die Umsetzung der Leitgedanken zur Aufgabe gemacht.

„Im Kern geht es vor allem darum, dem Abwärtstrend und dem Gemeindeschwund entgegenzuwirken“, skizziert Dobelke das Ziel des Leitpapiers aus der Domstadt. Entgegen dem Trend sei die Größe der Rheinbacher Pfarrei in den vergangenen Jahren allerdings mit aktuell knapp 12.000 Gemeindemitgliedern relativ stabil. „Darauf können wir uns aber nicht ausruhen, sondern müssen überlegen, wie es weitergeht, damit wir in zehn Jahren noch eine lebendige Kirche haben“, sagt der Theologe.

 Pfarrer Bernhard Dobelke erläutert die Pläne für den Umbau der katholischen Kirchengemeinde in Rheinbach.

Pfarrer Bernhard Dobelke erläutert die Pläne für den Umbau der katholischen Kirchengemeinde in Rheinbach.

Foto: Matthias Kehrein

Um konkret etwas in der Gemeinde umsetzen zu können, seien verschiedener Faktoren zu berücksichtigen. Unterstützung wurde Dobelke bereits zugesagt. Pastoralreferent Michael Brandt soll die Gemeinden im Rhein-Sieg Kreis in ihrer Entwicklung begleiten. In Rheinbach seien die Charakteristika und Stärken der einzelnen Orte zu beachten und die Besonderheiten in den sozialen Strukturen unter die Lupe zu nehmen. Neben der Beteiligung der Kirchenausschüsse sollen auch Vereine, Verbände und Ortsausschüsse mit ins Boot geholt werden.

„Wir müssen mit den Menschen ins Gespräch kommen, denn nur so können wir uns überlegen, wo wir investieren und wie wir die gegebenen Möglichkeiten ausbauen können“, sagt Dobelke und unterstreicht, dass dies mit den Vorgaben aus Köln vereinbar sein müsse. Allerdings gebe es auch dort kein Patentrezept. „Das Ziel ist offen, es gibt also Spielraum, sich zu bewegen.“ Der Pfarrer hofft, dass der Pfarrkonvent, den es zu diesem Prozess als Rheinbacher Regionalforum an Fronleichnam geben soll, mit einer dreistelligen Teilnehmerzahl besetzt ist. Anschließend sollen die Ideen in Kleingruppen debattiert werden. Die Umsetzung ist aber auch abhängig von den vorhandenen Kapazitäten.

Nicht nur die nachlassende Bereitschaft ehrenamtliche mitzuarbeiten sei von Bedeutung, sondern auch die schwindende Zahl an Seelsorgern, die im Schnitt 50 Jahre alt sind. „Gemäß der Prognose wird es 2030 nur noch rund 600 der heute 1000 tätigen Seelsorger im Erzbistum Köln geben“, weiß Dobelke, der auch über anstehende personelle Veränderungen informierte. Die Stelle des Gemeindereferenten, die Gregor Heuer bis zu seinem Ruhestand innehatte, wird nicht wieder besetzt. Ungewiss ist der Zuschnitt des Arbeitsbereichs von Pastoralreferentin Andrea Titt, die zum 1. April andere Aufgaben im Bistum übernehmen wird. Sicher ist laut Dobelke, dass das fünfköpfige Pastoralteam zum 1. September 2020 wieder komplett sein werde.

Zu Beginn des neuen Jahres wird Rainer Lützen als neuer Verwaltungsleiter antreten. Zu seinen Aufgaben zählt vor allem die Personalführung, aber auch der Verwaltungsbereich in den Kindergärten und im Pfarrbüro. „Ich bin Theologe und kann den Schwerpunkt meiner Arbeit dann endlich wieder auf den pastoralen Bereich legen“, freut sich Dobelke auf die administrative Entlastung.

Geplant ist auch eine Neuordnung der Sakramentenkatechese. „Nach wie vor wird es einen zentralen Termin geben, an dem der Weihbischof nach Rheinbach kommt und das Sakrament spendet“, sagte Dobelke und verkündet, dass im Zuge der Vorbereitung auf Firmung nicht mehr flächendeckend die entsprechenden Jahrgänge in den Schulen angeschrieben werden. „Wir hoffen so, auch andere Zielgruppen anzusprechen und glauben, dass sich auch junge Erwachsene, die wir turnusgemäß nicht erreichen würden, mit der Bedeutung der Zugehörigkeit zur Kirche auseinander setzen.“ Dobelke ist überzeugt, dass die Jugendlichen den Schritt auch ohne eine persönliche Einladung nicht verpassen würden. „Der Prozess wird damit bunter und vielfältiger, weil die jungen Menschen sich bewusst entscheiden“, glaubt er.

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