Gaststätte "Haus Dahlem" Seit 200 Jahren Mittelpunkt des Wormersdorfer Dorflebens

RHEINBACH-WORMERSDORF · Die traditionsreiche Wormersdorfer Gaststätte "Haus Dahlem" feiert Geburtstag. Aus diesem Anlass finden ein Tanzabend und ein Frühschoppen an diesem Wochenende statt.

 In der Ortsmitte von Wormersdorf: Das "Haus Dahlem" besteht seit 200 Jahren.

In der Ortsmitte von Wormersdorf: Das "Haus Dahlem" besteht seit 200 Jahren.

Foto: Wolfgang Henry

Die Jahreszahl "AD 1792" steht im Innenhof über einem Gebäudeteil des "Hauses Dahlem" im Unterdorf in der Wormersdorfer Ortsmitte. 20 Jahre später wurde das ursprünglich landwirtschaftliche Gebäude zu dem, was es jetzt seit genau 200 Jahren ist: Mittelpunkt des dörflichen Lebens. 1812 gründete der Ackerer und Wirt Michael Dahlem das "Haus Dahlem", sein Sohn Josef baute es zu einer Brau- und Brennerei aus.

Seither ist das Haus Dahlem der Mittelpunkt des Orts- und Vereinslebens, wie auch Ortsvorsteher Günter Zavelberg betonte: "Immer mitten im Ort, im besten Sinne." An diesem Wochenende laden Angelika und Willi Schmitz, seit Mai Pächter, zur 200-Jahr-Feier ein.

Nach dem Tod des letzten Besitzers und Gastwirts Engelbert Maßhöfer hatte das "Haus Dahlem" mit Gaststätte, historischem Fest- und Theatersaal, zwölf Pensionszimmern, großer Wohnung und 2000 Quadratmeter großem Grundstück zunächst zum Verkauf gestanden. Die Familie, die nicht mehr in Wormersdorf ansässig ist, entschied sich jedoch dann, das "Haus Dahlem" weiter in der Weise zu erhalten, wie ihre Vorfahren es 200 Jahre lang geführt hatten.

Für das Dorfleben ein Glücksfall. So führen im alten historischen Theatersaal die "Theaterfreunde Dreigestirn" ihre Komödien auf. In der Adventszeit freuen sich insbesondere Familien mit kleinen Kindern über die Aufführung der "Lebendigen Krippe" des Männergesangvereins.

Auch die Eigentümer-Familien Dahlem und Maßhöfer sind eng mit Dorfleben und Geschichte Wormersdorfs verbunden. Der Vater des letzten Besitzers hieß ursprünglich Wladis Mischkowski und war Lehrer in Westpreußen. Nachdem Westpreußen an Polen fiel, wurde er dort nicht mehr gebraucht und kam ins Rheinland. Seine zweite Prüfung legte er 1920 in Wormersdorf noch unter seinem Namen Mischkowski ab, den er aber dann in Leo Maßhöfer änderte.

Er wurde Hauptlehrer an der Wormersdorfer Schule und heiratete eine Tochter von Engelbert Dahlem, der als eine herausragende Persönlichkeit des Dorfes unter anderem 24 Jahre lang dessen Ortsvorsteher war.

200-Jahr-Feier Haus Dahlem: Samstag, ab 19.30 Uhr Tanzabend im alten Saal (Eintritt frei); Sonntag ab 11 Uhr musikalischer Frühschoppen mit Männergesangverein und Fanfarencorps.

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