Prozess in Rheinbach Sieben Mal straffällig in drei Monaten - 500 Euro Strafe

RHEINBACH · Wegen Diebstahls in drei und Schwarzfahrens in vier Fällen ist jetzt ein 29-Jähriger aus Swisttal vor dem Rheinbacher Amtsgericht zu einer Geldstrafe in Höhe von 500 Euro verurteilt worden.

Dem Mann, der aus Marokko stammt und kaum Deutsch spricht, wurde eine Dolmetscherin zur Seite gestellt, die Anklageschrift, Zeugenaussagen und schließlich das Urteil ins Französische übersetzte, bevor der Mann zum Schluss der Verhandlung erklärte, seine Muttersprache sei eigentlich Italienisch.

Die ihm vorgeworfenen Taten gab er direkt zu. Dabei handelte es sich um den Diebstahl von zwei Flaschen Amaretto und einer Packung Batterien in einem Discounter, einer Jeansjacke im Wert von rund 50 Euro bei einem Meckenheimer Bekleidungsgeschäft sowie eines Parfums in einem Kaufhaus in Euskirchen. Alle Diebstähle hatte er zwischen August und Dezember 2012 begangen.

Außerdem ist der 29-Jährige im selben Zeitraum vier Mal beim Schwarzfahren mit der Deutschen Bahn zwischen Düsseldorf und Rheinbach erwischt worden. Laut Aussagen der beiden Zeugen - der Filialleiterin des Bekleidungsgeschäfts (34) und des Filialleiters im Discounter (31) - hatte sich der Angeklagte beide Male recht kooperativ verhalten. Er habe keine Schwierigkeiten gemacht und das Diebesgut auch sofort zurückgegeben, schilderten beide unabhängig voneinander.

Für Amtsrichter Jan Fante waren diese Angaben zum "Nachtatverhalten" aufschlussreich, um den Mann insgesamt besser einschätzen zu können. Die Sachen habe er zum Eigenbedarf mitnehmen wollen, und schwarzgefahren sei er, weil er kein Geld für die Fahrkarte besessen habe, erklärte der Angeklagte und fügte hinzu, dass es ihm leidtue.

Gegen ihn sprach aus Sicht des Gerichts, dass er bereits einschlägig vorbestraft sei und all seine Taten in kurzer Zeit begangen habe. Zugute gehalten wurde ihm hingegen, dass er in vollem Umfang geständig sei. Dennoch, so Fante, müsse in diesem Fall eine empfindliche Strafe verhängt werden. Die 500 Euro wird der 29-Jährige nun in Raten zahlen müssen. Das Urteil wird für ihn noch ins Italienische übersetzt.

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