50. Landsturm in Rheinbach "Sommer-Karneval" auf dem Himmeroder Hof begeisterte

RHEINBACH · Zu seinem 50. Geburtstag tritt der Rheinbacher Landsturm mit allerhand Seitenhieben auf Meckenheim bei „Kultur im Hof“ auf.

Der Hexenturm stand im Sand, die markanten Fachwerkhäuser der Innenstadt unter Palmen. Das große Bild verkündete „Rheembach Tropical“ auf der Bühne, die eigens für diesen Abend im Himmeroder Hof aufgebaut wurde. Wenn der Landsturm sich zu seinem 50. Geburtstag die Ehre bei „Kultur im Hof“ gibt, ist, wie Organisatorin Maria Jansen feststellte, eben „alles ein bisschen anders“. Nicht zuletzt war dieser Abend der Reihe bestens besucht, immerhin bekommen die Rheinbacher die Truppe sonst nur in drei Karnevalssitzungen zu sehen – die Karten dafür sind stets schnell ausverkauft.

Im Himmeroder Hof luden die Landstürmer zum Mitsingabend unter dem Titel „Landsturm un Fründe“. Oder wie es Peter Eich formulierte: „Ihr singt, und wir steigen dann mit ein.“ Sie setzten dazu auf Texte mit kleinen, natürlich heimatbezogenen Änderungen im bekannten Liedgut. Spätestens bei den eingängigen Refrains war das Publikum mit dabei, sang, klatschte und forderte Zugaben. Gemeinsam lobte man das gute Aussehen der „Männer in den besten Jahren“ oder einfach die schöne Heimatstadt Rheinbach. Über die gebe es so viele Lieder, ganz anders als über Meckenheim, befand Heiko Hecking. Das änderte er mit einem Stück zur Melodie von „In The Ghetto“, natürlich mit dem Hinweis: „Da will keiner hin“. Kleine Seitenhieben zur Nachbarstadt gehören schließlich zu den Landstürmern dazu.

Karnevalsklassiker in anderen Musikstilen präsentiert

Außerdem bewiesen sie, dass rheinische Karnevalsklassiker wie das „Möllemer Bötchen“ sich problemlos in beliebige Stile und Melodien übertragen lassen. Wer den Abend erlebt hat, wird bei „Smoke On The Water“ wohl in Zukunft auch immer an „Heidewitzka, Herr Kapitän“ denken müssen. Neben dem sangesfreudigen Publikum hatten sich die Landstürmer auch ein paar Freunde zum Musizieren eingeladen. Bernd Schumacher, die Gebrüder Grohs und Josef „Jupp“ Muhr rundeten das gelungene Programm ab.

Selbstverständlich gab „kleine Textbeiträge“, wie Eich die Sketche bei der Begrüßung nannte. So lernte Stefan Jansen von Thomas Spitz die Vorzüge eines Stadtplans aus Papier kennen, und Fred Paral versuchte, seine Kinder mit Computerfachbegriffe aufzuklären. Insgesamt war das wie Karneval im August. Fast schon schade, dass irgendwann Schluss war. Das aber mit Versprechen: „Et Häätz bleev he in Rheembach“.

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