Zet B in Rheinbach Spaziergang durch die Geschichte der Rockmusik

Rheinbach · Die Rockband Zet B bot einen Auftritt vom Feinsten im Himmeroder Hof bei der Reihe „Kultur im Hof“. Die Musiker spielten krachenden Rock mit Stücken von Bryan Adams bis ZZ Top.

Sie schaffen es, die Stimmung ihres Publikums wie in einem Wasserkessel langsam anzuheizen und dann zum Kochen und zum Brodeln zu bringen. Proppenvoll war es, als die Rockband Zet B am Freitagabend zum zweiten Mal bei der Reihe „Kultur im Hof“ im Himmeroder Hof in Rheinbach auftrat. Die fünf Musiker um Sänger Thorsten „Billy“ Dunkel, die seit 20 Jahren Rockmusik vom Feinsten spielen, setzen auf Klassiker. Mit einem verträumten Stück der Beatles: „While My Guitar Gently Weeps“ wärmten sie Körper und Köpfe der Zuhörer langsam an, obwohl das wegen der sommerlichen Schwüle gar nicht nötig gewesen wäre.

Gitarrist Carl-Heinz „Calle“ Düsterhöft ließ die Saiten heulen und seufzen, ganz wie das weiland George Harrison getan hatte. Und Norbert „Nobby the Fox“ schickte mit dem Bass erste Vibrationen in die Bäuche.

Dann ein krasser Schnitt im Rhythmus. „Habt Ihr Bock auf Rock?“, wollte Billy wissen und wartete die Antwort gar nicht erst ab. Mit „La Grange“ von ZZ Top fetzten sie los. Knie und Hüften im Publikum begannen zu wippen, während Billy erste Sprünge in seine körperbetonte Bühnenshow einbaute. Das ließ sich bei „Summer Of 69“ von Bryan Adams mühelos fortsetzen. Billy raute sein Organ originalgetreu an, führte sein volles Volumen vor und Nobby steuerte die zweite Stimme bei. Doch als ob sie die Sound-Maschine nicht überdrehen wollten, drosselten die Musiker noch einmal das Tempo, gaben dem Publikum bei „Wonderwall“ von Oasis Gelegenheit zum Durchatmen. Das war auch nötig, denn von da an war jedes Tempolimit aufgehoben. „I Shot The Sheriff“ von Eric Clapton kündigte Sänger Billy als nur leicht „angereggaet“ an. Doch schon aufgrund seines Temperaments kam die Version von Zet B derjenigen des Reggae-Königs Bob Marley viel näher, als die des coolen Clapton.

Mittlerweile war die Bühne im Belagerungszustand. Beim Vorspiel zu „Money For Nothing“ von den Dire Straits meldeten sich auch Keyboarder Thomas und Drummer Joachim „Doc Jo“ zu Wort, das volle Klangbild der Band ausmalend.

Über Elvis Presleys „Jailhouse Rock“, explosiv interpretiert und von Billy währen des Gesangs mit malerischen Handbewegungen illustriert, stürmte die Band zu „Long Train Running“ von den Doobie Brothers. Das trug sie zuerst viel kantiger vor als das Original, und mixten es dann mit Elementen aus James Browns „Sex Machine“ – der Kessel im Hof kochte jetzt endgültig auf Höchsttemperatur.

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