Neue Gesichter im Rheinbacher Rathaus Führungsposten im Rheinbacher Rathaus werden frei
Rheinbach · In der Führungsebene der Stadt Rheinbach wird sich in der kommenden Zeit einiges ändern. Im Rathaus wird es neue Gesichter eben – ein Überblick.
Die Formulierung „Urgestein“ für einen Menschen, der seit langem eine bestimmte Funktion bekleidet, gilt zu Recht als abgedroschen. Wenn sie aber auf eine Person zutrifft, dann auf Walter Kohlosser: Er ist in Rheinbach geboren, aufgewachsen, zur Schule gegangen und 1972 bei der Stadtverwaltung Rheinbach als Lehrling eingestiegen. Aus dieser Zeit steht noch eine kleine mechanische Rechenmaschine in seinem Büro. Seit Januar 2008 ist Kohlosser Kämmerer – und hört zum Jahresende nach 50 Jahren bei der Stadt auf. Aber nicht nur für ihn wird ein Nachfolger gesucht.
Bürgermeister Ludger Banken sagte dem GA, man sei kurz davor, die Kämmerer-Stelle neu zu besetzen. Dazu habe es zwei Ausschreibungen gebraucht. Es sei sehr schwierig, qualifiziertes Führungspersonal zu finden. Denn die Konkurrenz sei groß: durch Unternehmen in der freien Wirtschaft, die besser bezahlten als der Öffentliche Dienst, sowie durch andere Behörden im Bonner Raum.
Bei der Besetzung des Kämmerer-Postens hat der Bürgermeister das Vorschlagsrecht. Laut Gemeindeordnung ist er aber gehalten, mit dem Stadtrat ein Einvernehmen herzustellen. Gelingt dies nicht, kann der Rat mit Zweidrittelmehrheit einen anderen Kandidaten wählen. Banken ist aber zuversichtlich, dass dies nicht notwendig sein wird. Aus zwölf Bewerbungen seien drei Kandidaten in der engeren Auswahl. Banken geht davon aus, dass der Stadtrat spätestens am 19. Dezember den neuen Kämmerer bestimmt, „vielleicht sogar schon früher“. Derzeit führe er Abstimmungsgespräche mit den Ratsfraktionen.
Viele technische Aufgaben
Früher, das könnte in der nächsten Ratssitzung am Montag, 7. November, sein. In dieser Sitzung soll auch die wieder geschaffene Position des Technischen Beigeordneten besetzt werden. Dies war laut Banken notwendig geworden, weil auf die Stadt jede Menge bauliche Aufgaben zukommen: der Wiederaufbau nach der Flut, die Sanierung von Schulen und der Bau einer neuen Sporthalle im Umfeld der Gesamtschule an der Villeneuver Straße.
Außerdem müsse die Sporthalle des Städtischen Gymnasiums im nächsten Jahr für mehrere Monate zwecks Sanierung gesperrt werden. Und die Stadt müsse die Aufgaben des Hochwasserschutzes und der Gewässerunterhaltung erfüllen. Viel Arbeit also im technischen Bereich. Laut Banken ist im Besetzungsverfahren um den Posten des Technischen Beigeordneten ein Kandidat übrig geblieben, der sich den Fraktionen bereits vorgestellt habe. Den Namen wollte der Bürgermeister nicht nennen. Nach Informationen des GA spricht vieles für einen Mann aus den Reihen der Stadtverwaltung.
Raffael Knauber geht in den Ruhestand
Die Stelle des Ersten Beigeordneten wird demnächst ausgeschrieben, denn Amtsinhaber Raffael Knauber verabschiedet sich Ende Mai 2023 in den Ruhestand. „Der oder die Neue muss kein Jurist oder Juristin sein“, sagte Banken. Damit würde die Suche nach guten Leuten nur künstlich eingeschränkt. „Ich will eine starke Persönlichkeit, die die Stadt voranbringt und mit der ich gut zusammenarbeiten kann“, betonte er.
Außerdem sind auf der zweiten Führungsebene die Stellen von Peter Eich (Leiter Steuern und Abgaben), Bernd Bienentreu (Leiter Finanzbuchhaltung) und Ruth Fabritius (Leiterin Kultur und Museen) neu zu besetzen. Sie alle verabschieden sich 2023 in den Ruhestand. Zugleich sind von Januar bis Oktober 2022 in der Rheinbacher Stadtverwaltung 55 neue Leute eingestellt worden. Die Stadt zählt rund 320 Mitarbeiter inklusive Betriebshof und Kindergärten.